Surface Go im Test: Ein vollwertiges Windows-Tablet kann auch 10 Zoll groß sein
Das Surface Go ist Microsofts kleinstes Surface-Tablet. Es ist leicht und handlich, aber trotzdem als vollwertiges Windows-System zu gebrauchen. Dabei leisten die Intel-Pentium-CPU und das helle Display überraschend gute Arbeit. Vom Type Cover würden wir aber vorerst die Finger lassen.

Tablets im 10-Zoll-Formfaktor sind noch nicht passé: Das will Microsoft mit dem Surface Go beweisen. Microsoft hat bereits vor einigen Jahren den Versuch unternommen, sich auf dem von iOS und Android dominierten Markt zu etablieren. Das Surface 3 mit Windows 8.1 konnte Golem.de qualitativ überzeugen, war aber recht teuer und das Betriebssystem der Konkurrenz nicht gewachsen. Microsoft konzentrierte sich danach erst einmal auf die Surface-Pro-Serie.
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Nach drei Jahren ist das Surface Go nun ein neuer Versuch. In der Grundvariante ist es immerhin für 450 Euro zu haben, während der geistige Vorgänger 600 Euro kostete. Das von Microsoft geliehene Testmuster mit 8 GByte Arbeitsspeicher und 128-GByte-SSD ist die teurere Variante für 600 Euro. Aus unserer Sicht lohnt sich der Aufpreis.
In den genannten Preisen ist nicht die Anstecktastatur enthalten, die Microsoft wieder Type Cover nennt. Sie kostet, wie der separate Surface Pen, 130 Euro extra. Einen Vorteil hat das System: Der Tablet-Markt für Android- und iOS-Geräte ist übersättigt und das öffentliche Interesse vergleichsweise gering. Ein Windows-10-Tablet ist da ein erfrischender Neuzugang. Es stellt sich heraus, dass sich das Surface Go tatsächlich für einige Zwecke ganz gut eignet. Das vollwertige Windows 10 Home ist dabei ein wichtiger Faktor. Im Vergleich zu Android-Geräten oder dem iPad wirkt das Surface Go allerdings ziemlich klobig.
Geringes Gewicht, obwohl es nicht so aussieht
Stellen wir das kleine 10-Zoll-Surface-Gerät direkt neben ein 12 Zoll großes Surface Pro 3, dann sieht die Sache schon anders aus: Das Surface Go ist merklich handlicher und lässt sich recht einfach auch in einer Hand halten. Das liegt nicht zuletzt am recht geringen Gewicht von 521 Gramm. Zum Vergleich legen wir das Surface Pro 3 auf die Waage, das auf 802 Gramm kommt. An ein 10,5-Zoll-iPad mit 479 Gramm reicht das Gewicht allerdings nicht heran.
Auch ist das Surface Go für ein so kleines Gerät recht dick. Das Gehäuse ist mit 9 Millimetern ebenso hoch wie das mehrere Jahre alte Surface Pro 3. Das ist doppelt bedauerlich, wenn wir uns die Anschlüsse am Gerät anschauen: Microsoft verbaut lediglich einen einzelnen USB-Typ-C-Anschluss. Ein USB-A-Port fehlt. Wenn ein identisch dickes Surface Pro 3 Platz für einen solchen USB-Anschluss hat, warum dann nicht auch die kleinere Version? Zumindest können wir auch beim Surface Go eine Micro-SD-Karte in einen Slot hinter dem Standfuß einsetzen.
Die graue und kantige Optik des Surface Go ist wie bei allen Geräten der Surface-Reihe Geschmackssache. Die sehr gute Verarbeitung des Gehäuses hat das Tablet mit anderen Vertretern der Serie gemein. Die magnesiumbeschichtete Oberfläche fühlt sich angenehm an. Definitiv ein Plus ist zudem der stufenlos einstellbare Klappstand, den wir auch schon bei anderen Surface-Pro-Geräten begrüßten. Das optional erhältliche Type Cover ist ebenfalls sehr gut verarbeitet. Es ist mit dem Textil Alcantara überzogen - ähnlich wie der Surface Laptop. Das fühlt sich schön weich an. Allerdings haben wir auch hier Bedenken, dass sich der Stoff mit der Zeit abnutzt und verschmutzt.
Auf der Miniaturversion des Type Covers zu schreiben, bedarf einiger Eingewöhnungszeit und noch nach mehreren Stunden vermissen wir eine größere Tastatur. Dabei versucht Microsoft, die Standardtasten möglichst groß zu halten, während Eingabetasten wie Tab, Return oder die Rücktaste im Verhältnis kleiner werden. Da das Type Cover verhältnismäßig dünn ist, geben die Tasten beim Drücken immer ein wenig nach, was das Tippgefühl schwammig wirken lässt. Gleichzeitig empfinden wir den Anschlagsdruck als zu hoch - nervig.
Ein Trost ist zumindest das gut benutzbare Touchpad. Denn Windows 10 lässt sich im Standardmodus doch am ehesten mit Cursor und nicht mit dem Finger bedienen. Die Tastatur ist zudem beleuchtet. So können wir bei Bedarf in dunkleren Räumen schreiben. Trotzdem: Wir würden das Type Cover nicht als Pflichtkauf bezeichnen, wie es beim größeren Surface Pro der Fall ist. Darauf lange zu schreiben, bereitet zumindest uns keine Freude.
Für handschriftliches Schreiben eignet sich das kleine Surface hingegen besser.
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Der digitale Zeichenblock |
Seit Jahren warte ich auf ein Microsoft-Tablet für unterwegs. Das Surface Pro ist zwar...
Das iPad 2018 hat einfach zu wenig RAM. Gut, wenn man es ausschließlich als Notizblock...
Vielen Dank für den Tip. Werd ich morgen mal ausprobieren!
Kein Wunder, dass niemand Windows-Tablets kauft.
Da steht nicht, dass Windows ein vollwertiges System ist, sondern dass ein vollwertiges...