Dach auf, Supercomputer rein
Neben dem ersten würfelförmigen Gebäude, beschriftet mit einer Null, steht seit 2010 ein zweiter Würfel mit einer Eins. Darin wurde SuperMUC im obersten der drei Stockwerke gebaut, das Prinzip hatte sich schon bei seinem Vorgänger HLRB II bewährt, der weiterhin in Gebäude Null steht. Wenn der neue Rechner umgebaut werden muss, wird das Dach abgedeckt und die neuen Komponenten werden mit einem Kran an ihren Platz gehievt.
Das geht schneller als andere bauliche Maßnahmen, und ein ebenerdiger Zugang würde die Flexibilität verringern: Doppelte Böden wie nun für die Heißwasserkühlung lassen sich in höheren Stockwerken leichter nachträglich einziehen als bei einem durch das Fundament begrenzten Keller.
HLRB II wird in Zukunft wohl nicht mehr so einfach umzubauen sein, denn ein Teil der Kühlanlagen für SuperMUC steht auf dem Dach des Würfels Null. Wie schon beim ersten Supercomputer in Garching wird auch die Abwärme des neuen Rechners für die Heizung der Gebäude genutzt. Das meint nicht nur die Büros, sehr flache und große Heizkörper sind überall im LRZ zu sehen, auch in Fluren und Treppenhäusern.
Auch bei der Arbeit an der Maschine selbst macht sich die neuartige Kühlung durch bessere Arbeitsbedingungen bemerkbar. Es ist nicht nur weniger warm als in anderen großen Rechenzentren, sondern auch merklich leiser. Doch "idealerweise ist im Doppelwürfel kein Mensch", wie der frühere LRZ-Chef Heinz-Gerd Hegering in seiner Rede sagt. Die gesamte Anlage lässt sich aus der Ferne nicht nur nutzen, sondern auch steuern.
Gegenüber den früheren Angaben zum Erreichen des Platz 4 der aktuellen Top500-Liste wurde SuperMUC schon jetzt erweitert. Das LRZ sprach damals von 18.432 Sockeln, was bei den acht Kernen eines Xeon E5-2600 schon 147.456 Kerne ergeben würde. Bei der Inbetriebnahme machten die Wissenschaftler nun die Angabe von rund 155.000 Kernen. Das ist bei so großen Systemen aber nicht ungewöhnlich, sie werden ständig erweitert oder es werden defekte Komponenten ausgetauscht sowie Reservesysteme kurzfristig zugeschaltet.
So nennt auch die Systembeschreibung des LRZ für den neuen Rechner eine andere Zahl der Kerne, sie wird dort mit 155.656 Cores angeben, was 19.457 Sockeln entspricht. Auf dieser Seite sind auch die weiteren technischen Daten, aber nur in zusammengefasster Form einsehbar. So sind beispielsweise für den Speicher nur ">300 TB RAM" angegeben.
Wie dynamisch ein Supercomputer genutzt wird, zeigen die Live-Statistiken für das kleinere System namens SuperMIG. Am 20. Juli 2012 waren von seinen 8.200 Cores in der Spitze nur 7.152 genutzt worden.
SuperMIG, der nicht mit SuperMUC verwechselt werden sollte - obwohl beide auf dersselben LRZ-Seite dokumentiert sind - ist das Migrationswerkzeug auf dem Weg zur Nutzung von SuperMUC. Da der vorherige Supercomputer HLRB II auf Intels Itanium-Architektur basierte, mussten sämtliche Programme auf die x86-Architektur von SuperMUC portiert werden.
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Sparsamer durch heißes Wasser | Nächste Ausbaustufe schon geplant |
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