Super Vectoring: Telekom sieht FTTH als Zielarchitektur
Die Telekom erklärt ihre Netzausbaustrategie und Super Vectoring. Dabei muss der Experte sich auch der Frage stellen, warum nicht gleich FTTH/B ausgebaut werde.

Aus "netzstrategischer Sicht ist Fiber To The Home (FTTH) die Zielarchitektur" für die Deutsche Telekom. Das sagte Stephan Jay, Senior Experte Funktionalstrategie Telekom Deutschland, in einem Unternehmensvideo bei Youtube. Mit Fiber To The Curb (FTTC) für Vectoring und Super Vectoring habe die Telekom "eine ideale Absprungbasis für den nachgelagerten FTTH- oder FTTB-Ausbau (Fiber To The Building).
Super Vectoring werde eingesetzt, wo Glasfaser bis zum Kabelverzweiger ausgebaut wurde. Der Wunsch vieler Nutzer nach einer schnellen Versorgung mit FTTH/B sei nur zu verständlich. "In anderen Ländern ist die Ausbaugeschwindigkeit sehr beeindruckend. Zum Beispiel in Spanien wurden in mehreren Jahren Millionen FTTH-Anschlüsse gebaut", erklärte Jay. Aber dort seien Leerrohre bis ins Kundengebäude sehr verbreitet. Dort lasse sich das Glasfaserkabel einfach einziehen oder einblasen. Wenn keine Leerrohre vorhanden seien, gebe es auch die Möglichkeit, die Kabel an der Gebäudeaußenwand zu verlegen, wozu ebenfalls kein Tiefbau nötig sei. Auch das oberirdische Verlegen von Kabeln sei in Spanien üblich. In Deutschland sei dagegen fast überall kostspieliger Tiefbau erforderlich.
Warum kommunaler Ausbau und Open Access überlegen sind
Was Jay nicht sagt, ist, dass andere Staaten beim Glasfaserausbau bereits viel weiter als Deutschland sind, weil dort kommunale Betriebe das Netz errichten und im Open Access verschiedenen Anbietern gegen Entgelt die Nutzung erlauben. Dies ergab eine Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI), die im Mai 2017 vorgelegt wurde. Weil "keine kurzfristigen Profite erwirtschaftet werden müssen", entstehe Wettbewerb auf der Diensteebene, während auf der Infrastrukturebene langfristig geplant werden könne. In Estland hatten vor einem Jahr bereits 73 Prozent, in Schweden 56 Prozent, in Spanien 53 Prozent und in der Schweiz immerhin 27 Prozent der Haushalte direkt verfügbare Glasfaserverbindungen. In Estland und Schweden kümmern sich kommunale Versorger um den Glasfaseranschluss der Bürger.
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Genaugenommen eben nicht, es ist nur in den dichtest besiedelten Gebieten...
Kleine Business Kunden findet man vielfach auch in Mischgebieten oder reinen...
Das ist doch endlich mal Wettbewerb! Da würde es sich ja glatt für die Genossenschaft...
Wohlbemerkt, das waeren dann die Jahreszahlen, wenn mit der Umruestung angefangen...