Super Mario Bros Wonder angespielt: Elefantastisch nach Art der Klempner-Klassiker

Ach, waren das noch Zeiten ohne 3D und anderen neumodischen Firlefanz! Damals rannten Spielehelden einfach von links nach rechts. Kein Verlaufen, keine Karte - sondern Geschicklichkeit und Spaß pur! Genau das will Nintendo mit Super Mario Bros Wonders bieten.
Schauplatz ist das Blumenkönigreich, in dem Prinz Florian eine Feier mit Mario, Luigi, Prinzessin Peach und anderen Helden aus der Nintendo-Welt veranstaltet. Leider auch mit Bowser, der als ungebetener Gast die Party sprengt.
Wir dürfen die Sache wieder in Ordnung bringen, indem wir als Mario oder mit einer der anderen Figuren durch die Umgebungen springen. Alle Helden haben die gleichen Fähigkeiten, lediglich Yoshi und Mopsie sind als unsterbliche Alternative für Einsteiger gedacht.
Gegenüber den klassischen Jump-and-Runs mit Super Mario gibt es trotz des grundsätzlich ähnlichen Gameplays - wir laufen fast immer von links nach rechts bis zur Zielfahne - einige Besonderheiten. So gibt es Wunderblumen (daher wohl das "Wonder" im Titel), die bei Kontakt allerlei Überraschungen aktivieren.
Beispielsweise stimmen Pflanzen dann um uns herum ein Lied an, oder wir können mit einem quasi unzerstörbaren Mario durch Hindernisse und sogar Gegner hindurchrempeln.
Die Wunderblumen verändern dabei meist das Aussehen des Bildschirms, beispielsweise indem der Himmel dunkelblau wird und Sternschnuppen an uns vorbeisausen. Es tut sich also was, was uns besonders motiviert, die Wunder freizuschalten.
Ungewohnt ist auch, dass wir unseren Helden relativ oft verwandeln können, etwa in einen riesigen Elefanten. In einigen der nicht allzu langen Level haben wir diese Option sogar mehrfach. Als Elefant können wir durch manche Mauern laufen, Gegner mit aufgenommenem Wasser aus unserem Rüssel umpusten und mehr. Es gibt weitere Verwandlungen, etwa zu einer Art Flammenmagier.
Die dritte größere Neuerung sind die Spezialkräfte zum Sammeln. Damit können wir die Mütze der Figuren als Gleitschirm verwenden, zum Levelstart gleich etwas größer und stärker antreten und mehr. Allerdings können wir immer nur eine dieser Spezialkräfte aktivieren - wir müssen uns also entscheiden.
Das Spiel schickt uns durch sieben Arten von Umgebung, neben den typischen Graslandschaften gibt es unter anderem Eiswelten und Wüsten. Den Gesamtumfang können wir nicht wirklich einschätzen, der Wiederspielwert ist aber sehr hoch. Einmal, um die Levels besser und schneller zu meistern, und zum anderen, um die Massen an versteckten Extras, Schätzen und Geheimnissen zu finden.
Wir haben Super Mario Bros Wonder nur Solo gespielt. Es gibt aber auch Koop für bis zu vier Teilnehmer an der gleichen Switch, sowie umfangreiche Onlinefunktionen.








Eine Besonderheit ist, dass die Teilnehmer durch andere Spieler hindurchlaufen und nicht mit ihnen kollidieren, so dass man sich nicht in einen Abgrund oder Ähnliches schubsen kann - das soll für weniger Chaos in den Partien sorgen.
Super Mario Bros Wonder erscheint am 20. Oktober 2023 für Nintendo Switch zum Preis von rund 60 Euro(öffnet im neuen Fenster) . Die deutsche Sprachausgabe ist gelungen. Die USK hat eine Freigabe ab 6 Jahre erteilt.
Eindruck nach ein paar Stunden
Das Jump-and-Run-Gameplay mag dezent angestaubt sein, dennoch wirkt Super Mario Bros Wonder so frisch wie ein gerade gewaschener und zurechtgestutzter Schnauzer. Wir waren in den vier oder fünf Stunden, in denen wir den Titel angespielt haben, immer wieder hingerissen von den tollen Ideen und der charmanten Aufbereitung.
Wenn fleischfressende Pflanzen eine lustige Parade abhalten, Mario als Elefant durch ein Level stapft oder wir als Prinzessin Peach durch Schatzhöhlen tauchen, ist das trotz 2D-Seitenkamera ganz großes Kino.
Eine besondere Empfehlung ist Super Mario Bros Wonder für Reisen. Die meisten Abschnitte sind nur ein paar Minuten lang, es gibt enorm viel Kleinkram zu entdecken und selbst in kniffligen Stellen geht es - auch dank der tollen Steuerung - zwar fordernd, aber fair zu.



