Super Mario Bros Movie: Das Schnurrbart-gegen-Schildkröte-Spektakel
Früher der kleine Game Boy, jetzt die große Kinoleinwand – kann das gutgehen? Wir sind trotz der holzschnittartigen Handlung von Super Mario Bros Movie begeistert!

Achtung! Wir besprechen in dieser Rezension die Figuren und Teile der Handlung von Super Mario Bros Movie. Wer nichts darüber wissen will, sondern erst selbst schauen will, sollte ab hier nicht weiterlesen.
Die Schurkenschildkröte muss es doch endlich mal schaffen! Mit seiner Armee aus Koopa-Soldaten unternimmt Bowser im Super Mario Bros Movie einen neuen Versuch, das Pilz-Königreich und gleichzeitig die Zuneigung von Prinzessin Peach zu gewinnen.
Ein Kampf um Gut und Böse entbrennt! Der größte Widersacher von Bowser: ein schnurrbärtiger Klempner aus Brooklyn – Mario.
Zu Beginn des Spielfilms ahnen allerdings weder Mario noch sein Bruder Luigi, dass sie demnächst in eine galaktische Auseinandersetzung geraten werden. Die beiden treiben ganz andere Probleme um: Sie haben sich gerade als Gas- und Wasserinstallateure selbständig gemacht und hoffen auf Kundschaft.
Das sind die sehr ungleichen Startbedingungen im Super Mario Bros Movie: Bowser führt einen galaktischen Feldzug, Mario und Luigi verlegen Leitungsrohre. Wie es zum Zusammenstoß der beiden kommt und was es mit Prinzessin Peach auf sich hat, erfahren wir in dem 93 Minuten langen Spielfilm.
Entstanden ist er als Kooperation zwischen Nintendo und dem kalifornischen Animationsstudio Illumination, das hinter Werken wie Ich – Einfach unverbesserlich und den Minions steckt. Auf Seiten von Nintendo soll vor allem Chefdesigner Shigeru Miyamoto intensiv mit dem Projekt beschäftigt gewesen sein.
Für Fans des Schnurrbartträgers ist der Film schon deshalb Pflicht, weil wir sehr viel über die frühen Tage von Mario und Luigi erfahren. Wir lernen ihre Familie kennen und was es mit dem berühmten "It's a Me, Mario!" auf sich hat. Wir finden, der Film liefert eine sehr gute Erklärung dafür, warum Mario die allermeiste Zeit ohne Akzent spricht.
Überhaupt gefällt es uns, wie viele Elemente aus den Spielen auf lustige Art erklärt werden, ohne dass sich das bemüht anfühlt: Die schrägen Klamotten der Mario Bros etwa, sowie die Superkräfte und Sprungakrobatik, ebenso das Pilz-Königreich.
Für Fans ist das teils herrlicher Klamauk, für Nichteingeweihte erschließen sich einige sonst merkwürdig anmutende Dinge ganz natürlich.
Dennoch ist der Film auch Fan-Service vom Feinsten: Es gibt Massen an wunderbaren Anspielungen auf alle möglichen Figuren, auf Games und typische Elemente von Nintendo, ohne dass sich das aufgesetzt anfühlt oder Nichtkenner ausgeschlossen werden.
Ungewohnt – aber toll! – finden wir allein die große Rolle von Prinzessin Peach, die hier sehr viel mehr ist als das übliche Entführungsopfer. Mehr verraten wir dazu aber nicht.
Die Handlung setzt wie angedeutet auf den Kampf zwischen Bowser mit seiner Armee und Mario mit seinen Verbündeten. Vom ersten Augenblick an ist relativ offensichtlich, wie das Ganze ausgeht – aber das Wie ist die spannende Frage.
Wir finden den eigentlichen Plot etwas holzschnittartig gezimmert, aber das ist gar nicht so negativ gemeint. Im Film passt das zur Welt der Spiele, die ja auch nicht mit ganz großen Volten oder Überraschungen aufwarten.
Der Film lebt vom enorm hohen Tempo: Ständig passiert etwas, es gibt große Kämpfe und viel zu lachen – über witzige Animationen, über gelungene Scherze und die eine oder andere Tollpatschigkeit eines der Protagonisten.
Nur stellenweise entsteht ein bisschen der Eindruck einer Nummernrevue, was uns aber nicht sehr gestört hat. Dennoch ist das der – relativ gesehen – größte Kritikpunkt, den sich der Super Mario Bros Movie gefallen lassen muss: Es fehlt etwas das Abgründige und Menschliche, das viele Pixar-Filme fast nebenbei eben auch haben.
Im Super Mario Bros Movie ist für düster-entschleunigte Momente eine einzige Nebenfigur zuständig, die ruhig noch etwas mehr Raum hätte haben dürfen. Mehr sagen wir nicht – die meisten werden wissen, wen (eher: was) wir meinen.
Ein weiterer Kritikpunkt: Einige Elemente im Verhalten von Bowser erinnern uns auf unangenehme Art an das Verhalten von Stalkern. Die Schildkröte kommt lustig rüber, aber im Grunde verhält sie sich auf eine Art übergriffig, die wir heutzutage so auch bei Schurken nicht mehr sehen möchten.
Grafik und Animationen finden wir gelungen, teils sogar spektakulär. Der Film ist größtenteils quietschbunt und schnell geschnitten, Verständnisprobleme hatten wir nie. Wir haben die deutschsprachige Kinofassung gesehen, die Synchronstimmen fanden wir auch im Vergleich mit Trailern der Originalversion überzeugend.
Super Mario Movie Bros läuft am 5. April 2023 in den deutschen Kinos an. Die FSK hat eine Freigabe ab 6 Jahren erteilt. Den Abspann sollte man sich komplett anschauen. Bislang gibt es keine offiziellen Informationen über einen Nachfolger – aber wir würden mal fest damit rechnen.
Fazit
Klare Sache: Für Fans von Nintendo ist der Super Mario Bros Movie ein Muss. Allein schon deshalb, weil wir viel Interessantes über die frühen Jahre der Schnurrbartbrüder und über das Pilz-Königreich und einige andere Lande erfahren. Dazu gibt es viele tolle Anspielungen, praktisch keinen Leerlauf sowie viel Witz und Humor.
Wer mit Mario nicht so viel anfangen kann, kommt aber auch auf seine Kosten. Die meisten Gags zünden auch ohne Vorwissen und mitfiebern kann man ebenfalls. Der Gang ins Kino mit großer Leinwand lohnt sich wegen der tollen Optik.
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Was soll man da Spoilern. Bowser will Prinzessin und Mario rettet sie. Naja alle
Ne, zu heftig.
Davon gibt es tatsächlich so einige, aber unpassend fand ich die nicht. Das Studio hat...
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