Sumup: Doom auf Zahlungsterminal führt zu verbesserter Sicherheit

Aaron Christophel hat auf einem Sumup-Zahlungsterminal Doom zum Laufen bekommen – was Sicherheitsprobleme aufgezeigt hat, die gelöst werden konnten.

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Das mobile Zahlungsterminal Sumup Solo
Das mobile Zahlungsterminal Sumup Solo (Bild: Sumup)

Der deutsche Entwickler Aaron Christophel hat eine Reihe von Sicherheitsproblemen bei Sumups Zahlungsterminal Solo aufdecken können. Durch verhältnismäßig einfache Eingriffe konnte Christophel auf das Linux-Betriebssystem des Terminals zugreifen und sogar Doom auf dem kleinen Display laufen lassen. Seine Erkenntnisse haben zu einer Verbesserung der Sicherheit geführt.

In einem Youtube-Video zeigte Christophel, wie er vorgegangen ist. Das Doom-Video hatte er bereits im März 2022 veröffentlicht, anschließend war er im Austausch mit der Sicherheitsabteilung von Sumup. Nachdem das Unternehmen die softwareseitigen Probleme beheben konnte, veröffentlichte Christophel seine Erkenntnisse.

Der Entwickler fand drei Probleme, die die Softwaremanipulation ermöglichten. Nachdem er die Rückseite des Terminals entfernt hatte, kam neben allerlei Technik eine schwarze Platte zum Vorschein. Diese wird durch vier Schrauben gehalten und kann entfernt werden – es handelt sich dabei um einen Manipulationsschutz, der das Gerät nach der Entfernung sperrt.

UART-Schnittstelle ohne Manipulation erreichbar

Die UART-Schnittstelle liegt allerdings so weit am Rand des Schutzschildes, dass Christophel die Kontakte mithilfe von Akupunkturnadeln erreichen konnte, ohne die Platte zu entfernen. Daraufhin bekam er Zugriff auf das System, indem er das Gerät einfach über einen UART-Adapter an einen Rechner anschloss und startete.

Daraufhin zeigte sich das zweite Problem: Nach dem Start war Christophel komplett mit Root-Rechten in das Linux-System eingeloggt. Durch diesen Root-Zugang konnte der Entwickler einen Memory-Dump vornehmen und ein Reverse Engineering des kompletten Systems durchführen. Unter anderem aktivierte er so die USB-Verbindung, um eine modifizierte Version von Doom aufzuspielen.

Christophel legte Doom in einer Partition ab, in der normalerweise Einstellungsdateien gespeichert werden. Diese Partition wird nicht auf Hash-Werte überprüft, weshalb man den Inhalt einfach austauschen kann. Das dritte Problem des Sumup Solo ist, dass auch das Hauptprogramm des Zahlungsterminals keine derartige Überprüfung vornimmt. Mit genügend krimineller Energie lässt sich also ein manipuliertes Zahlungsprogramm aufspielen, das bei einer Abbuchung 10 Euro anzeigt, tatsächlich aber beispielsweise 200 Euro abbucht.

Christophel zufolge hat Sumup die beiden auf Softwarenachlässigkeiten basierenden Probleme gelöst. Die leichte Erreichbarkeit der UART-Schnittstelle lässt sich nicht ohne Hardware-Modifikationen beseitigen, dürfte angesichts der nun etablierten Sicherheitsvorkehrungen bei der Software aber weniger ins Gewicht fallen.

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