Südkorea: Ebay verkauft Landestochter für 3 Milliarden US-Dollar
Ebay trennt sich unter dem Druck von Investoren erneut von einem großen Konzernteil.

Ebay verkauft die Mehrheit seiner Plattform in Südkorea an Emart. Das gab der US-Konzern am 24. Juni 2021 bekannt. Damit setzt Ebay seinen Konzernumbau fort.
Der Vereinbarung zufolge werden 80,01 Prozent an Emart verkauft, wofür die Südkoreaner 3,44 Billionen Won (3 Milliarden US-Dollar) bezahlen. Emart ist die größte Einzelhandelskette des Landes, gehört zum Shinsegae-Konzern und besitzt auch einen Onlineshop.
Emart liegt aber beim E-Commerce hinter Coupang zurück, während Ebay in dem Land seit Jahren nicht mehr stark zulegen kann und einen finanzkräftigen Unterstützer braucht.
Ebay beim Onlineshopping abgehängt
Ebay Korea war bis zum Jahr 2015 der führende E-Commerce-Anbieter des Landes, verzeichnete ab 2016 aber nur noch ein langsames Transaktionswachstum wegen verstärktem Konkurrenzdruck durch Unternehmen wie Coupang.
Obwohl die Wachstumsrate des südkoreanischen Onlineshopping-Marktes in der Zeit von 2018 und 2020 bei 41 Prozent lag, lag die geschätzte Wachstumsrate der Transaktionen von Ebay Korea nur bei rund 4 Prozent, schrieben Analysten von Samsung Securities vergangene Woche in einem Bericht. "Der Transaktionspreis ist niedriger, als Ebay ursprünglich erwartet hat", sagte Park Eun-kyung, Analyst bei Samsung Securities.
Ebay Korea betreibt die E-Commerce-Plattformen Gmarket, Auction und G9 und war im Jahr 2020 das drittgrößte E-Commerce-Unternehmen des Landes mit einem Marktanteil von 12,8 Prozent.
Elliott Management und Starboard Value zerlegen Ebay
Der Ebay-Konzern ist unter Druck: Im Januar 2019 übernahmen Elliott Management und Starboard Value, zwei aktivistische Investoren, größere Anteile an dem Onlinemarktplatz und forderten, Vermögenswerte zu verkaufen und sich auf den wichtigsten Onlinemarktplatz Ebay zu konzentrieren. Kritiker sagen, dieser Kurs werde Ebay zerstören und diene nur den Profitinteresse von Elliott Management und Starboard Value.
Im selben Jahr trat Devin Wenig als Konzernchef zurück, nachdem er sich dem Verkauf widersetzt hatte. Ebay verkaufte anschließend sein Stubhub-Ticketgeschäft an den Schweizer Ticket-Reseller Viagogo Entertainment.
Im Jahr 2020 gab Ebay sein Online-Kleinanzeigengeschäft für 9,2 Milliarden US-Dollar an den norwegischen Konkurrenten Adevinta ab.
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