Suchtgefahr: WHO kritisiert Onlinewerbung für Alkohol

Die Weltgesundheitsorganisation fordert Regierungen zum gemeinsamen Handeln im Kampf gegen Alkoholwerbung auf.

Artikel veröffentlicht am , /dpa
WHO bemängelt Onlinewerbung für alkoholische Getränke.
WHO bemängelt Onlinewerbung für alkoholische Getränke. (Bild: Christine Tannous/The Commercial Appeal / USA Today Network)

Alkoholhersteller zielen laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit ihrer Onlinewerbung immer öfter gezielt auf junge Menschen und Vieltrinker ab. Solche Werbekampagnen machten vor nationalen Grenzen nicht halt, berichtete die WHO in Genf. Deshalb könnten Maßnahmen unterlaufen werden, mit denen Regierungen ihre Bevölkerung vor problematischem Marketing schützen wollen.

Die WHO rief Regierungen auf, zusammenzuarbeiten, um Onlinewerbung für alkoholische Getränke zu reglementieren. Bei Tabak habe internationale Kooperation auch geholfen, die Verfügbarkeit und Werbung erheblich einzuschränken und damit den Tabakkonsum vielerorts zu drosseln.

Alle zehn Sekunden stirbt nach WHO-Schätzungen irgendwo auf der Welt ein Mensch im Zusammenhang mit Alkoholkonsum. Besonders groß sei der Anteil in der Altersgruppe 20 bis 39. In dieser Gruppe hätten 13,5 Prozent aller Todesfälle mit Alkohol zu tun.

WHO fordert besonderen Schutz Minderjähriger

Vor allem Minderjährige sollten geschützt werden. Wenn sie früh mit dem Trinken anfingen, sei nach Studien das Risiko groß, dass sie auch als Erwachsene viel Alkohol tränken. Alkoholfirmen nähmen Länder in Afrika oder Südamerika mit einer jungen Bevölkerung besonders ins Visier.

Alkoholhersteller machten sich die Möglichkeit zunutze, das Onlineverhalten von Menschen zu analysieren und dadurch viel über sie herauszufinden, heißt es in dem Bericht. So gebe es Firmen, die das gleiche Produkt mit verschiedenen Werbeslogans bewerben: Menschen, die sie als konservativ einschätzten, bekämen Werbung mit einem Fokus auf Traditionsbewusstsein gezeigt.

Menschen, die eher dazu neigen, sich auf etwas Neues einzulassen, bekämen Werbebotschaften zu sehen, die Innovation betone. Alkoholfirmen stießen auch vermehrt in den Bereich der sportlichen Wettkämpfe mit Computerspielen vor, die keine nationalen Grenzen kennen.

Auch Produktplatzierungen in Filmen und Serien verbreiteten sich dank der Streamingdienste schnell international. Nach einer Studie sei fast in der Hälfte der 100 kommerziell erfolgreichsten US-Filme zwischen 1996 und 2015 Alkohol platziert gewesen.

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forenuser 11. Mai 2022

(...) Definiere die Zielgruppe. Gibt es ohne Werbung keine Tabakraucher oder...

mxcd 11. Mai 2022

Das Thema wird die who jetzt ewog drehen, bis ein Bier 12 EUR kostet und alle Etiketten...

JouMxyzptlk 10. Mai 2022

Bitte Ironie als solche kennzeichnen! Der Alkohol wird nicht verboten, die Werbung dafür...



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