Sucht: EU will Jugendschutzkontrollen bei Online-Glücksspielen

Spam-Werbung für Online-Glückspiele verspricht oft hohe Guthaben mit zweifelhafter Seriösität. Die EU fordert die Regierung jetzt zum Schutz von Minderjährigen auf. Fast sieben Millionen Nutzer gibt es bei Online-Glücksspieldiensten, der Weltmarktanteil der EU liegt bei 45 Prozent.

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Sucht: EU will Jugendschutzkontrollen bei Online-Glücksspielen
(Bild: REUTERS/Katoly Arvai)

Minderjährige sollen in der Europäischen Union keinen Zugang mehr zu Online-Glücksspielen haben. Das hat die EU-Kommission am 14. Juli 2014 gefordert. Die Mitgliedstaaten sollten sicherstellen, dass sie so wenig wie möglich mit Glücksspielwerbung in Kontakt kommen.

Es solle ein Registrierungsverfahren zur Einrichtung von Spielerkonten geben, das Angaben zu Alter und Identität durch den Betreiber überprüfbar macht. "Dies sollte es den Betreibern auch ermöglichen, das Spielerverhalten zu verfolgen und, wenn nötig, einzuschreiten", so die EU-Kommission.

Die Spieler sollten Zugang zu Beratungsstellen haben. Auch sollten sie sich problemlos selbst den Zugang sperren können. Mitarbeiter von Online-Glücksspielbetreibern, die in Kontakt zu den Spielern stehen, sollten für das Erkennen von suchtartigem Spielverhalten und den Umgang mit solchen Spielern geschult werden.

Fast sieben Millionen Verbraucher nutzen Online-Glücksspieldienste in der EU, der Weltmarktanteil der EU für Online-Glücksspiele beläuft sich nach den Angaben auf 45 Prozent.

Schätzungen zufolge leiden zwischen 0,1 und 0,8 Prozent der Erwachsenen an einer Glücksspielstörung, bei weiteren 0,1 bis 2,2 Prozent ist ein "potenziell problematisches Spielverhalten" zu beobachten.

Die Vorschläge der EU-Behörde sind nur Empfehlung an die Regierungen, eine europäische Gesetzgebung dazu ist nicht geplant. "Die heutige Empfehlung ist ein wesentlicher Bestandteil des Aktionsplans 2012 der Kommission über Online-Glücksspiele", sagte Michel Barnier, Kommissar für Binnenmarkt und Dienstleistungen. "Nun ist es an den Mitgliedstaaten sowie an den Glücksspielbetreibern, in diesem schnell wachsenden digitalen Sektor das von uns angestrebte hohe Verbraucherschutzniveau in der EU sicherzustellen."

"Wir erkennen die Bemühungen der EU an, im Bereich des Glücksspiels den Standard des Verbraucherschutzes zu verbessern - aber bitte nach oben und nicht nach unten aufweichen", sagten Michael Burkert und Peter Jacoby, federführend im Deutschen Lotto- und Totoblock und Geschäftsführer der Saarland-Sporttoto. "Mit dieser Empfehlung erhalten Mitgliedstaaten mit hohem Verbraucherschutz keine Hilfe vonseiten der EU, den Wildwuchs im Online-Sektor zu bekämpfen." Hier hätten sich Wirtschaftsinteressen gegenüber echten Verbraucherschutzinteressen durchgesetzt. Länder und Gebiete wie Malta und Gibraltar hätten Hunderten von Online-Anbietern Lizenzen verliehen, die ihre Dienste ohne die erforderliche nationale Konzession anböten und nationale Verbote ignorierten. In vielen Mitgliedstaaten machten diese illegalen Angebote einen Großteil des Onlineglücksspiel-Marktes aus.

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edrigg 17. Jul 2014

denn ich kann den beweis dafür erbringen, dass selbst dort, wo ein betrug unmöglich...

insidecpu 15. Jul 2014

sagte schon Mao

spambox 15. Jul 2014

- Wie hoch ist der bisher entstandene Schaden? - Welche nachteiligen Wirkungen der...

User_x 15. Jul 2014

und die "weltmeister" sind auch zocker... pro kopf 300.000 euro ;) schlaaaaannnnd...



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