Suchmaschinen: Trump wirft Google Manipulation von Suchergebnissen vor

Warum erscheinen in der Google-Suche vor allem kritische Berichte über Donald Trump? Nach Ansicht des US-Präsidenten liegt das nicht an seiner Politik, sondern am manipulierenden Algorithmus der Suchmaschine.

Artikel veröffentlicht am ,
US-Präsident Donad Trump ärgert sich über den Google-Algorithmus.
US-Präsident Donad Trump ärgert sich über den Google-Algorithmus. (Bild: Kevin Lamarque/Reuters)

US-Präsident Donald Trump hat dem Suchmaschinenkonzern Google eine Verfälschung von Suchergebnissen vorgeworfen. "Die Resultate für 'Trump News' zeigen nur die Ansichten/Berichte der Fake-News-Medien", twitterte Trump am frühen Dienstagmorgen und fügte hinzu: "Sie haben es MANIPULIERT, für mich und andere, so dass fast alle ihre Geschichten und Nachrichten SCHLECHT sind." Während der Fernsehsender CNN prominent platziert werde, würden republikanische, konservative und "faire" Medien ausgeschlossen. "Illegal?", fragte Trump.

Hintergrund der ungewöhnlichen Attacke auf den IT-Konzern ist offenbar ein Bericht des rechten Magazins PJ-Media, in dem die Suchergebnisse für "Trump" nach links- und rechtsgerichteten Medien klassifiziert wurden. Demnach waren 96 Prozent der 100 ersten Suchergebnisse dem "linken" Lager zuzuordnen, während nur vier von eher "rechten" Medien stammten. Die Einteilung in rechts und links basierte wiederum auf einer Grafik der früheren CNN-Reporterin Sharyl Attkisson.

Was plant Trump?

Zu den "linken" Medien gehören Trumps Lieblingsgegner wie CNN, die New York Times und die Washington Post, während auf der rechten Seite Medien wie Fox News, das Wall Street Journal oder der Economist stehen. In der Stichprobe lag CNN mit 21 Artikeln weit vorne, gefolgt von der Washington Post und dem Fernsehsender NBC mit jeweils elf Artikeln. Das Wall Street Journal wurde drei Mal angezeigt.

Trump kritisierte daher in einem weiteren Tweet: "Google und andere unterdrücken die Stimmen von Konservativen und verstecken gute Informationen und Nachrichten. Sie kontrollieren, was wir sehen können und was nicht. Das ist eine ernste Situation, die thematisiert werden wird."

Was Trump mit Letzterem gemeint haben könnte, ist unklar. Google weigert sich bislang, seinen Suchalgorithmus offenzulegen. Das Unternehmen befürchtet, dass Anbieter versuchen könnten, den Algorithmus auszutricksen, um ganz oben in den Suchergebnissen zu landen.

Merkel forderte ebenfalls mehr Transparenz

Mit seiner Kritik an der Intransparenz von Suchmaschinen und sozialen Medien steht Trump allerdings nicht alleine da. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte schon im Oktober 2016 gefordert, "dass Algorithmen transparenter sein müssen, so dass interessierten Bürgern auch bewusst ist, was eigentlich mit ihrem Medienverhalten und dem anderer passiert". Die Plattformen entwickelten sich mit ihren Algorithmen immer mehr "zum Nadelöhr für die Vielfalt der Anbieter", hatte Merkel gesagt. Zudem hatte die Kanzlerin davor gewarnt, dass Menschen in den sozialen Medien nur noch das läsen, was ihre eigenen Auffassungen bestätige oder ihnen von Gleichgesinnten empfohlen werde: "Diese Entwicklung müssen wir genau beobachten."

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Insomnia88 29. Aug 2018

Blöd nur, dass die "pole positions" als Anzeigen gekennzeichnet sind, sodass jeder wei...

drpa 29. Aug 2018

Dabei ging es aber nicht um die großen Medien wie Fox-New etc, sondern um die...

Huanglong 29. Aug 2018

Es geht dabei um Relevanz, wenn viele Leute auf google tendenziell mehr dies oder das...

Muhaha 29. Aug 2018

Es gibt auch zig tausende Golem-Forenuser, die ihre Posts im falschen Thread absetzen...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Ticwatch Pro 5 im Test
Smartwatch mit zwei Displays hält lange durch

Mobvois neue Smartwatch überzeugt mit einer guten Akkulaufzeit und einem cleveren Always-On-Display, das wie eine Digitaluhr Flüssigkristalle verwendet.
Ein Test von Tobias Költzsch

Ticwatch Pro 5 im Test: Smartwatch mit zwei Displays hält lange durch
Artikel
  1. Blizzard: Preise im Itemshop von Diablo 4 entfachen Empörung
    Blizzard
    Preise im Itemshop von Diablo 4 entfachen Empörung

    Die Community reagiert sauer auf Leaks über die Preise im Itemshop von Diablo 4. Ein Rüstungsset kostet fast so viel wie früher ein Add-on.

  2. Forschung oder Ölbohrung?: China gräbt ein zehn Kilometer tiefes Loch
    Forschung oder Ölbohrung?
    China gräbt ein zehn Kilometer tiefes Loch

    Die Bohrung im Westen Chinas soll dazu dienen, mehr über das Innere des Planeten herauszufinden - oder doch dazu, um nach Öl zu suchen?

  3. Razr 40 Ultra: Motorolas neues Falt-Smartphone hat großes Außendisplay
    Razr 40 Ultra
    Motorolas neues Falt-Smartphone hat großes Außendisplay

    Motorolas faltbares Razr 40 Ultra hat ein großes Außendisplay, mit dem Razr 40 gibt es auch eine Variante mit kleinem Außenbildschirm.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Tiefstpreise: AMD Ryzen 9 7900X3D 534€, KFA2 RTX 3060 Ti 329,99€, Kingston Fury SSD 2TB (PS5-komp.) 129,91€ • Sony Days of Play: PS5-Spiele & Zubehör bis -70% • Roccat PC-Zubehör bis -50% • AVM Modems & Repeater bis -36% • Sony Deals Week [Werbung]
    •  /