Suchmaschine, Android und Co.: So setzt Google die DMA-Regeln um

Google hat bekanntgegeben, welche Änderungen man an seinen Produkten im Rahmen der neuen Regeln des Digital Market Acts (DMA) innerhalb der EEA (European Economics Area, also die EU plus Norwegen, Island und Liechtenstein) vornehmen wird. In einigen Geschäftsbereichen muss Google weniger Änderungen vornehmen, in anderen mehr.
Im Rahmen des DMA wird von sogenannten Gatekeepern, zu denen neben Google auch Microsoft, Apple und Amazon gehören, unter anderem erwartet, dass Dienste transparenter gestaltet werden. Google hat eigenen Angaben zufolge(öffnet im neuen Fenster) daher bei seiner Onlinesuchmaschine über 20 Neuerungen umgesetzt.
So wurden unter anderem dedizierte Aggregatoreinheiten und sogenannte Chips eingeführt, die es Nutzer leichter machen sollen, Vergleichswebseiten zu finden. Chips sind kleine Tags im oberen Bereich der Suchergebnisse, mit denen sich diese verfeinern lassen. Mit den neuen Chips können Nutzer beispielsweise direkt nach Suchergebnissen für Flüge, Hotels und Onlineshoppingangebote filtern.
Google spricht von "schwierigen Kompromissen"
Google zufolge erfordern die DMA-Regeln, dass bei der Google-Suche mehr Aggregatoren angezeigt werden als Direktanbieter - etwa bei Hotels oder auch Flügen. Google bezeichnet diese und andere neue Regeln als "schwierige Kompromisse" bezüglich der Nutzererfahrung, hält sich aber mit Kritik am DMA zurück. Einige der innerhalb der EU gewohnten Funktionen wie Produktempfehlungen werden Google zufolge in Zukunft nicht mehr wie bisher gewohnt funktionieren.
Ab sofort können Nutzer innerhalb der EEA in ihren Google-Einstellungen festlegen, ob sie weiterhin ihre Daten über Googles Produktpalette hinweg teilen wollen - eine weitere Vorgabe des DMA. Außerdem wird es Hinweis-Banner geben, ob Nutzer ihre Daten teilen wollen oder nicht.
Viele im Rahmen des DMA notwendige Regeln erfüllt Google bereits seit längerem. So gibt es bereits seit Jahren die Möglichkeit, unter Android Apps aus alternativen Quellen zu installieren - entsprechend musste Google diesbezüglich nicht mehr tätig werden. Auch alternative Bezahlmethoden gibt es bereits seit längerem, ebenso die Möglichkeit, dass App-Entwickler ihren Nutzern Angebote außerhalb des App-Stores machen können.
Neue Datensätze und neues API
Bezüglich der Transparenz von Daten hat Google im Rahmen des DMA zu den bisherigen weitere Datensätze hinzugefügt, die künftig von Werbetreibenden und Publishern im Gebiet der EEA abgerufen werden können. In Bezug auf die Übertragbarkeit von Daten hat Google ein neues API präsentiert.
Google betont, dass die neuen Regelungen in enger Absprache mit der Europäischen Kommission erfolgten und man plane, weiterhin gut mit den Behörden zusammenzuarbeiten. Zwar habe man bezüglich der Wahlmöglichkeiten der Nutzer und Unternehmen innerhalb der EEA zwar durchaus Bedenken, sehe aber die Notwendigkeit, dass sich alle betroffenen Gatekeeper an die neuen Regeln halten.
Diese Haltung steht im Kontrast zu der von Apple, das in seiner DMA-Ankündigung mehrfach erklärte, dass die neuen Regeln eine Gefahr für die Nutzer bedeuten würden. Die Anpassungen von Apple werden kritisiert , da sie die geforderten Wahlmöglichkeiten, etwa beim App-Marktplatz, teilweise nur sehr eingeschränkt ermöglichen.



