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Subservience: Megan Fox als Killerroboter

Fox spielt in Subservience eine Rolle, die ihr auf den Leib geschrieben wurde. Den Film gibt es ab 6. Januar als Video-on-Demand, ab 16. Januar auf DVD und Blu-ray.
/ Peter Osteried
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Man sollte sie eben nicht anmachen. (Bild: EuroVideo)
Man sollte sie eben nicht anmachen. Bild: EuroVideo

Es gab schon mal eine Megan, die als Nanny und Killerroboter ihr Unwesen trieb: M3gan. Ob Regisseur S.K. Dale bei Subservience vielleicht auch deswegen an Megan Fox dachte, als es an die Besetzung von Alice ging? Er kannte sie schließlich von dem gemeinsamen Thriller Till Death. Auf jeden Fall hätte er keine bessere Schauspielerin für die Rolle der Alice finden können.

Das ist natürlich ein leicht vergiftetes Kompliment. Denn einen mimisch eingeschränkten Roboter zu spielen, der auch stimmlich stets monoton bleibt, ist auf den ersten Blick alles andere als eine Herausforderung - und das in einem Film, dessen Geschichte auch alles andere als neu ist.

Die Helferin im Haushalt

Nicks Frau Maggie ist im Krankenhaus, sie wartet auf eine Herztransplantation. Nick kümmert sich um die Kinder, ein Baby und die kleine Tochter. Da erscheint es ihm als gute Idee, einen Sym ins Haus zu holen.

Das ist ein menschenähnlicher Roboter, dessen Hauptaufgabe es ist, das Leben seines Besitzers schöner zu machen. Jeder Wunsch soll erfüllt werden. Der Roboter erhält den Namen Alice, weil Nicks Tochter ein Fan von Lewis Carrolls Roman ist.

Alice ist die perfekte Haushaltshilfe, agiert auch handwerklich im Haus, kümmert sich um die Kinder und dann auch um Nick. Denn dessen Blutdruck und Stresslevel sinken deutlich, wenn er befriedigt ist.

So weit nichts Neues im KI-Land. Roboter, die im Haushalt helfen sollen, aber dann ein Eigenleben entwickeln, gibt es zuhauf - vor nicht allzu langer Zeit etwa T.I.M.

Es ist auch nicht überraschend, dass Alice sich um die körperlichen Bedürfnisse ihres Herrn kümmert - bis zu dem Punkt, dass sie seine Familie als Stressfaktor für ihn sieht.

Megan Fox mit Uncanny-Valley-Flair

Der Film steht und fällt mit Megan Fox, und sie ist gut in der Rolle. Dieser Mangel an Ausdruck im Gesicht, diese monotone Dialogwiedergabe, das stille Herumstehen, das alles liegt ihr. Mitunter stellt sich sogar eine Art Uncanny-Valley-Feeling bei ihr ein.

Beim Erschaffen von Robotergesichtern achten Designer auf Imperfektion(öffnet im neuen Fenster) , weil sie Roboter natürlicher wirken lässt. Fox indes kommt hier optisch dem näher, was man bei einem Roboter erwartet. Das geht so weit, dass man irgendwann nicht mehr sicher ist, ob man noch Megan Fox vor sich hat. Am Ende ist zudem noch ein anderes Modell zu sehen - gleiches Gesicht, andere Haarfarbe und Frisur. Erst auf den zweiten Blick ist klar: Auch diese Figur wird von Fox gespielt.

Bekannte Muster

Der Film verläuft im Großen und Ganzen nach bekannten Mustern, nur am Ende weicht er ein wenig davon ab, aber macht letztlich wenig daraus. Vielleicht aus Budgetgründen, vielleicht für ein Sequel, das die letzte Einstellung offenlegt.

Es geht darum, dass eine KI über sich hinauswächst und beginnt, Routinen und Protokolle eigenhändig zu löschen und zu einer Lebensform zu werden. Der Film schneidet das aber nur an, dabei ist dies das eigentlich interessante Element von Subservience.

Es entsteht der Eindruck, dass die Filmemacher nur die Haushaltsroboter-läuft-Amok-Geschichte erzählen wollen, weil man diese spannend aufbereiten kann. Dabei vergessen sie, dass das beim x-ten Aufguss nicht mehr der Fall ist.

Der Film arbeitet mit ein paar Elementen, die eine Serie wie Humans ausgezeichnet haben, und kombiniert das Ganze mit einer Sci-Fi-Version des Neunzigerjahre-Thrillers Die Hand an der Wiege. Amüsantes Detail: Madeline Zima, die in Subservience Maggie spielt, die Frau, die Alice nur zu gerne ersetzen würde, war 1992 die Tochter in Die Hand an der Wiege.

Zima ist gut, Fox ebenfalls, völlig überfordert ist jedoch Michele Morrone als Nick. Morrone, der mit den 365-Days-Filmen bei Netflix bekannt wurde, chargiert hemmungslos. Er übertreibt, wo Subtilität Trumpf wäre.

Eine Terminatrix

Das Ende ist dann geradezu typisch für einen Film wie diesen: Sci-Fi-Action mit Terminator-Anleihen, aber ohne die Intensität dieses Films zu erreichen. Der Epilog verspricht einen weit besseren nächsten Film, in dem es dann aller Action zum Trotz auch um die Frage gehen könnte, wo künstliches Leben aufhört und echtes Leben beginnt.


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