Subnets: Darpa will dem Gehirn beim Denken zusehen

Die Darpa hat ein Forschungsprojekt ausgeschrieben, um Prozesse im Gehirn aufzuzeichnen. Das soll helfen, bestimmte psychische Krankheiten besser zu erforschen und zu behandeln.

Artikel veröffentlicht am ,
Menschliches Gehirn (Symbolbild): Aufnahme, Analyse und Stimulation der Hirnaktivitäten
Menschliches Gehirn (Symbolbild): Aufnahme, Analyse und Stimulation der Hirnaktivitäten (Bild: Darpa)

Neuropsychologische Krankheiten besser zu verstehen, ist das Ziel eines Projekts, das die Defense Advanced Research Projects Agency (Darpa) ausgeschrieben hat. Ziel sind bessere Behandlungsmethoden für Erkrankungen wie posttraumatische Belastungsstörungen.

Systems-Based Neurotechnology for Emerging Therapies (Subnets) heißt das Projekt, in dem Geräte entwickelt werden sollen, die ein besseres Verständnis davon ermöglichen sollen, wie sich diese Erkrankungen im Gehirn manifestieren. Ziel sei, Geräte zu entwickeln, die eine Aufnahme, Analyse und Stimulation der Hirnaktivitäten praktisch in Echtzeit ermöglichten, erklärt die Forschungsagentur des US-Verteidigungsministeriums.

Hirnschrittmacher

Ausgangspunkt ist die tiefe Hirnstimulation (Deep Brain Stimulation, DBS). Dabei wird einem Patienten, der auf andere Therapien nicht anspricht, ein Hirnschrittmacher implantiert, der das Gehirn durch elektrische Impulse stimuliert. DBS wird bei neurologischen und neuropsychologischen Erkrankungen wie Parkinson, Epilepsie oder bestimmten Extremformen von Kopfschmerzen eingesetzt.

Heutige Therapien könnten zwar die schlimmsten Symptome lindern. Sie seien aber noch "unpräzise und nicht durchgängig effektiv", erklärt die Darpa. Ärzte müssten das Verhalten der Patienten beobachten, eine entsprechende Medikation erstellen, beobachten, wie diese anschlage und diese eventuell wieder anpassen.

Die Wissenschaft habe in den vergangenen 100 Jahren deutliche Fortschritte beim Verständnis des Zusammenhangs zwischen Verhalten und der Funktionsweise des Gehirns gemacht. Es sei unstrittig, dass Hirnaktivität, Anatomie und Verhalten in Verbindung stünden. Es gebe inzwischen aber Hinweise, dass viele Prozesse nicht auf bestimmte Hirnregionen beschränkt seien, sondern durch Systeme verursacht würden, die sich über das ganze Gehirn erstrecken. Subnets sollten der Psychiatrie ganz neue Behandlungsmöglichkeiten bescheren, sagt Programmleiter Justin Sanchez.

Prozesse im Gehirn aufzeichnen

Die Darpa will mit dem Projekt eine Möglichkeit schaffen, diese Prozesse in den Gehirnen unter normalen Bedingungen sowie in denen von Patienten aufzuzeichnen und zu entschlüsseln. Dazu gehört die Entwicklung neuer medizinischer Geräte, aber auch die komplexer Modelle des neuronalen Systems des Menschen. An dem Projekt sollten nach der Vorstellung der Darpa interdisziplinäre Teams aus den Bereichen Psychiatrie, verschiedenen Neurowissenschaften, Mikroelektronik, Statistik und Computermodellierung teilnehmen.

Hintergrund des Projekts ist die große Anzahl von Veteranen aus den Kriegen in Afghanistan und im Irak, die unter psychischen Störungen leiden. Dazu gehören unter anderem posttraumatische Belastungsstörungen, generalisierte Angststörungen, Borderline-Persönlichkeitsstörungen oder Depressionen. Diese Erkrankungen sind laut Darpa derzeit die häufigste Ursache für Krankenhausaufenthalte von US-Soldaten.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Elektrovan
Renault präsentiert Kangoo E-Tech Electric

Der neue Kangoo E-Tech Electric von Renault bietet Platz für bis zu fünf Personen, 1.730 Liter Ladevolumen und bis zu 285 km Reichweite.

Elektrovan: Renault präsentiert Kangoo E-Tech Electric
Artikel
  1. Schneller als SSDs: Eine RAM-Festplatte bricht Geschwindigkeitsrekorde
    Schneller als SSDs
    Eine RAM-Festplatte bricht Geschwindigkeitsrekorde

    Schneller als SSDs und unendlich oft beschreibbar: Das verspricht ein Speichermedium, das RAM-Chips nutzt, aber über NVMe angesprochen wird.

  2. Elektro-SUV: So soll der Kia EV5 aussehen
    Elektro-SUV
    So soll der Kia EV5 aussehen

    Kia hat das Konzept des Elektro-SUV EV5 gezeigt, das sich durch drehbare Hintersitze und Portaltüren auszeichnet.

  3. Altersdiskriminierung in der IT: Schluss mit Projekten, Sie kochen hier nur noch Kaffee
    Altersdiskriminierung in der IT
    Schluss mit Projekten, Sie kochen hier nur noch Kaffee

    Altersdiskriminierung betrifft in der IT nicht nur ältere, sondern auch junge Mitarbeiter. Ob bei Stellenausschreibung oder im Job - wann es lohnt, dafür vor Gericht zu ziehen.
    Von Harald Büring

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • NBB Black Weeks: Rabatte bis zu 60% • LG OLED TV -57% • WD SSD 2TB (PS5) 167,90€ • MindStar: Ryzen 9 7900X3D 625€, Palit RTX 4070 Ti 879€ • Amazon Coupon-Party • Samsung ext. SSD 2TB 159,90€ • Neue RAM-Tiefstpreise • Sandisk MicroSDXC 256GB -69% • Bosch Professional-Rabatte • Otto Oster-Angebote • 38-GB-Allnet-Flat 12,99€/Monat [Werbung]
    •  /