Studie zu Fachkräften: Deutsche Halbleiterindustrie hat immer mehr offene Jobs

Während die deutsche Chipindustrie wächst, bleiben immer mehr Stellen unbesetzt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie(öffnet im neuen Fenster) des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Demnach finden Unternehmen für im Schnitt 82.000 Stellen keine passenden Fachkräfte - im Gegensatz zu 62.000 Stellen im Vorjahreszeitraum.
Die Studie untersuchte 117 für die Halbleiterindustrie besonders wichtige Berufsbilder. Das IW spricht dabei von einer Fachkräftelücke von je um die 10.000 Stellen in den Bereichen elektrischer Betriebstechnik und Mechatronik.
Am größten sei die Lücke bei der Elektrotechnik. Hier würden mehr als 13.000 Experten fehlen. Einzig im Bereich der Softwareentwicklung sei die Lücke im Vergleich zum Vorjahreszeitraum kleiner geworden.
Halbleiterfabriken ohne Mitarbeiter?
Studienautorin Sabine Köhne-Finster warnte, eine "große und schnell wachsende Fachkräftelücke" könne "die erfolgreiche Ansiedlung neuer Chipfabriken und den Ausbau bestehender Standorte der Halbleiterindustrie gefährden" . Sie kam zu dem Schluss, dass der Bedarf "auf absehbare Zeit kaum durch den Nachwuchs aus Ausbildung und Studium gedeckt werden" könne.
Dass der Halbleiterbranche vor allem die Leute fehlen, ist keine neue Erkenntnis . Bereits kurz nach Intels Ankündigung seiner Pläne für eine Megafab forderte die Universität Magdeburg neue Mittel für einen Ausbau der entsprechenden Studiengänge .
Viele Unternehmen suchen auch außerhalb Deutschlands nach Arbeitskräften. Dabei handelt es sich nicht um ein rein deutsches Problem: Auch in den USA beklagt die Branche eine zunehmende Fachkräftelücke .
Dort wie in Europa wird die Branche in den nächsten Jahren durch Milliardeninvestitionen wachsen. Intel , TSMC und Infineon planen oder bauen bereits neue Werke, vor allem an Standorten im Osten Deutschlands.
Diese werden in Teilen auch durch staatliche Subventionen unterstützt - Fördermittel, die nach dem Bundesverfassungsgerichtsurteil zum Klimafonds auf der Kippe stehen.



