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Studie: Jüngere Internetnutzer sind weniger online

Ausgerechnet die jungen Digital Natives haben weniger Lust auf das Internet : Sie sind weniger Wochenstunden online als vor einem Jahr.
/ Peter Steinlechner , dpa
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Jüngere Internetnutzer sind finden das Smartphone manchmal doof. (Bild: ELIJAH NOUVELAGE/AFP via Getty Images)
Jüngere Internetnutzer sind finden das Smartphone manchmal doof. Bild: ELIJAH NOUVELAGE/AFP via Getty Images

In den vergangenen Jahren stieg die Zahl der Stunden, die Menschen in Deutschland online sind, kontinuierlich an. Doch nun verbringen sie im Durchschnitt nicht mehr ganz so viel Zeit im Internet wie im Vorjahr.

Laut einer am 16. Juni 2024 in Bonn veröffentlichten Studie der Postbank sank die Zahl der Onlinestunden auf 69 pro Woche - zwei Stunden weniger als im Vorjahr. Das berichtet die Deutsche Presse Agentur (dpa).

Trotz des leichten Rückgangs sind die Menschen in Deutschland aber nach wie vor einen beträchtlichen Teil ihrer Zeit online. 69 Stunden pro Woche sind der zweithöchste Wert seit Beginn der Erhebung vor neun Jahren.

Im Coronajahr 2020 lag der Wert noch bei gut 56 Stunden pro Woche. 2015 - im ersten Jahr der Erhebung - waren es sogar nur 40 Stunden pro Woche. Für die repräsentative Studie wurden im April im Auftrag der Postbank 3.171 Menschen in Deutschland befragt.

Digital Natives auf Onlinediät

Besonders die sogenannten Digital Natives - in der Befragung Menschen zwischen 18 und 39 Jahren - nutzen das Internet intensiv. Statistisch gesehen sind sie aktuell die Hälfte aller Wochenstunden Tag und Nacht Tage online (85 Stunden). Aber vor allem in dieser Altersgruppe sinkt die Nutzung.

Vor einem Jahr wurden noch über 93 Stunden pro Woche ermittelt. Personen ab 40 nutzen das Internet rund 62 Stunden pro Woche. Hier lag der Wert auf Vorjahresniveau.

Die Umfrage zeigt, dass 17 Prozent der Menschen in Deutschland planen, ihre Internetnutzung weiter zu reduzieren. 36 Prozent der Befragten wollen weniger online shoppen.

Zudem planen 19 Prozent der Befragten, weniger Zeit mit Videoanrufen oder Onlinekonferenzen zu verbringen. Der Verzicht auf Serienmarathons fällt den Deutschen schwerer. Nur noch 18 Prozent sind bereit, weniger zu streamen, im Vergleich zu 29 Prozent im Vorjahr.

Die häufigste Maßnahme einer Onlinediät ist der zeitweise Verzicht auf soziale Medien wie Facebook, Instagram & Co., den 40 Prozent der Befragten anstreben.

Favorit Smartphone

Bei der Internetnutzung ist das Smartphone unangefochtener Favorit. Rund 86 Prozent der Menschen verwenden es, die Nutzungsdauer liegt bei 24 Stunden wöchentlich. Auf Platz zwei folgen Laptops mit 67 Prozent und 11,5 Stunden pro Woche.

Desktop-PCs werden von 47 Prozent genutzt und kommen auf 9,8 Stunden wöchentlich. Smart-TVs werden durchschnittlich 9,6 Stunden pro Woche zum Surfen verwendet, während Tablets 5,7 Stunden pro Woche online genutzt werden.

"Das Smartphone hat nochmals an Bedeutung zugelegt. Vor allem für die Jüngeren ist es das entscheidende Gerät, um zu kommunizieren, sich zu informieren, sich zu zerstreuen und zu shoppen" , sagte Thomas Brosch, Leiter Digitalvertrieb der Postbank.

Die Studie zeigt aber auch die Vielfalt der Onlinenutzung jenseits von Smartphone und PC: So stieg die Verwendung von intelligenten Sprachassistenten wie Alexa von Amazon leicht an: 21 Prozent der Befragten nutzen sie - im Vergleich zu 17 Prozent im Jahr 2023 - und verbringen durchschnittlich 3,1 Stunden pro Woche damit.

Wearables wie Smartwatches und Fitnesstracker werden von 13 Prozent genutzt, wofür sie im Schnitt 3,3 Stunden pro Woche aufwenden. Insbesondere die jüngeren Digital Natives, die durchschnittlich 5,5 Stunden pro Woche mit Smartwatches und Co. verbringen, treiben diesen Trend an.

Methodik

Für die Studie wurden 3.171 Menschen in Deutschland mit Deutschkenntnissen im April mit einer annähernden Gleichverteilung über die Bundesländer befragt.

Um eine bevölkerungsrepräsentative Struktur abzubilden, erfolgte eine Gewichtung der Stichprobe nach Bundesland, Alter und Geschlecht. Als Referenzdatei wurde der Mikrozensus 2021 des Statistischen Bundesamtes zugrunde gelegt.


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