Studie: Google+ bleibt eine virtuelle Geisterstadt

Google+ soll über 170 Millionen Nutzer haben. Von deren Aktivitäten ist wenig zu spüren, zeigt eine Studie. Eine echte Bedrohung für andere Netzwerke sei Google+ nicht.

Artikel veröffentlicht am ,
Google+ bleibt eine virtuelle Geisterstadt
Google+ bleibt eine virtuelle Geisterstadt (Bild: GABRIEL BOUYS/AFP/Getty Images)

Google+ wird seinen schlechten Ruf nicht los: Bereits im Februar 2012 hatte das Wall Street Journal das soziale Netzwerk als virtuelle Geisterstadt bezeichnet. Jetzt hat ein Anbieter für Analysesoftware die Nutzeraktivitäten gemessen und kommt zu einem ähnlichen Ergebnis: Google+ wird demnach längst nicht so intensiv genutzt wie andere soziale Netzwerke - im Gegenteil.

40.000 Nutzer und 70.000 Beiträge

Für ihre Auswertung suchten sich die Analyseexperten von Rjmetrics 40.000 Google+-Nutzer zufällig aus. Für jeden Nutzer wurde die öffentlich sichtbare Timeline heruntergeladen. Weil viele Nutzer ihre Inhalte nur mit bestimmten, nicht öffentlich einsehbaren Personen teilen, sind die Ergebnisse laut Rjmetrics nicht repräsentativ.

Die Zahlen sind dennoch interessant: Durchschnittlich erhielten die 70.000 analysierten Nutzerbeiträge weniger als ein +1 (0,77 +1/Beitrag) und weniger als einen Kommentar (0,54 Antworten/Beitrag). Auch wurden die Beiträge weniger als ein Mal von anderen Nutzern geteilt (0,17 Mal pro Beitrag).

Zwölf Tage liegen zwischen den Einträgen

Außerdem vergehen durchschnittlich zwei Wochen, bevor ein neuer Nutzer einen zweiten Eintrag auf seinem Profil erstellt. Auch später verringert sich der Zeitraum nur wenig: Zwischen dem fünften und sechsten Eintrag lägen immer noch zehn Tage, schreibt Rjmetrics. Der gesamte durchschnittliche Zeitraum aller geposteten Einträge der 40.000 untersuchten Profile betrage zwölf Tage.

Auch der Suchtfaktor, den andere soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter haben, sei bei Google+ weniger ausgeprägt. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Nutzer nach einem ersten Profileintrag einen zweiten postet, liege bei rund 70 Prozent. Bei anderen sozialen Netzwerken liege die Wahrscheinlichkeit bei 90 Prozent.

Selbst wenn ein Nutzer noch weitere Beiträge veröffentlicht, bedeutet das nicht, dass er weiterhin bei Google+ aktiv bleibt: Denn die Aktivität gehe im Vergleich zu anderen Netzwerken stark zurück, schreibt Rjmetrics. Insgesamt 15 Prozent der Nutzer, die fünf Einträge veröffentlichten, beließen es dabei. Ein sechster Eintrag komme bei diesen Nutzern nicht zustande.

Die Analyse sei zu ungenau

Google verteidigt sich gegen die Ergebnisse von Rjmetrics. Die Analyse sei zu ungenau hieß es gegenüber der Bloomberg Businessweek. Die Zahlen basierten auf einer kleinen Anzahl von Nutzern. Noch viel problematischer sei, dass die Analyse sich nur auf öffentliche Beiträge beschränke. "Das tolle an Google+ ist, dass es das Teilen privater Inhalte zulässt. Der Nutzer muss seine Gedanken, Fotos oder Videos nicht mit der ganzen Welt teilen", heißt es in einer Stellungnahme von Google.

Keine Zahlen von Google

Das Unternehmen selbst gibt keine genauen Zahlen zu den Google+-Mitgliedern und deren Aktivitäten auf dem Netzwerk bekannt. Mitte April 2012 schrieb das Unternehmen in einem Blogbeitrag lediglich, dass sich mehr als 170 Millionen Menschen bei Google+ angemeldet hätten.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Anonymer Nutzer 21. Mai 2012

Google ist doof oder die User sind doof? Schließlich posten die lieber bei einem Netz, wo...

Amüsierter Leser 21. Mai 2012

Als MoF* bin ich bei Facebook nur in wenigen Gruppen, wie den örtlichen Flohmarkt, und...

fratze123 21. Mai 2012

immerhin stammt die behauptung mit dem +1 von ihm...

Freepascal 21. Mai 2012

Auch wenns nicht ganz passt, der Artikel ist sowas von typisch für eine Zeit, in der...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Offene Beta angespielt
Diablo 4 bereitet Vorfreude und Kopfschmerzen zugleich

Spielerisch und optisch hat Diablo 4 das Potenzial zum bisher besten Diablo-Spiel. Blizzards Monetarisierung kann das aber zerstören.
Ein Hands-on von Oliver Nickel

Offene Beta angespielt: Diablo 4 bereitet Vorfreude und Kopfschmerzen zugleich
Artikel
  1. Offener Brief an Sundar Pichai: Alphabet-Angestellte bitten ihren Chef, nichts Böses zu tun
    Offener Brief an Sundar Pichai
    Alphabet-Angestellte bitten ihren Chef, nichts Böses zu tun

    "Don't Be Evil" war lange das Motto von Google. Mit diesen Worten endet auch ein offener Brief von Angestellten an ihren CEO Sundar Pichai.

  2. Apple iPad Pro mit 530 Euro Rabatt bei Amazon
     
    Apple iPad Pro mit 530 Euro Rabatt bei Amazon

    Einige Produkte von Apple sind bei Amazon derzeit im Angebot. Neben verschiedenen Macbooks ist ein iPad Pro besonders deutlich reduziert.
    Ausgewählte Angebote des E-Commerce-Teams

  3. Elektro-SUV Ford Explorer angesehen: Blechkleid aus Köln, Unterwäsche aus Wolfsburg
    Elektro-SUV Ford Explorer angesehen
    Blechkleid aus Köln, Unterwäsche aus Wolfsburg

    Mit dem Explorer bringt Ford ein Elektroauto für den Massenmarkt heraus. Dass es auf einer VW-Plattform basiert, versucht Ford möglichst zu verbergen.
    Ein Bericht von Friedhelm Greis

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • NBB Black Weeks: Rabatte bis 60% • PS5 + Resident Evil 4 Remake 569€ • LG OLED TV -57% • WD SSD 2TB (PS5) 167,90€ • MindStar: Ryzen 9 7900X3D 625€ • Amazon Coupon-Party • Gainward RTX 3090 1.206€ • Samsung ext. SSD 2TB 159,90€ • Neue RAM-Tiefstpreise • Bosch Professional [Werbung]
    •  /