Studenteninitiative: Snowden zum Rektor der Uni Glasgow gewählt
Edward Snowden ist für drei Jahre zum Rektor der Universität Glasgow gewählt worden. Er wird das Amt vermutlich nicht persönlich wahrnehmen können. Das war in der Geschichte der Universität jedoch schon häufiger der Fall.

Der US-Whistleblower Edward Snowden ist für die kommenden Jahre in das Amt des Rektors der Universität Glasgow gewählt worden. Er übernimmt den Posten von seinem Vorgänger Charles Kennedy, dem ehemaligen Vorsitzenden der britischen Liberaldemokraten. Snowden wird als Rektor unter anderem die Studenten vertreten und ihre Beschwerden bei der Verwaltung der Universität einbringen. Außerdem ist er auch Vorsitzender des Finanzausschusses.
Snowden hält sich seit Anfang August an einem unbekannten Ort in Russland auf. Dort erhielt er einjähriges Asyl, nachdem er auf seiner Flucht aus den USA auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjewo hängengeblieben war. Es ist nicht das erste Mal, dass die Universität einen Rektor in Abwesenheit gewählt hat. So wurde der Anti-Apartheid-Aktivistin Winnie Mandela nicht erlaubt, Südafrika im Jahr 1987 für die Wahl und Ernennung zur Rektorin zu verlassen. Auch der israelische Nuklearexperte Mordechai Vanunu, der das Atomprogramm seines Landes aufgedeckt hatte, konnte nach seiner Wahl im Jahr 2004 nie nach Schottland reisen.
Ein Held und kein Verräter
Die Studenten hätten mit ihrem Votum für Snowden ein Zeichen gegen die Massenüberwachung und die Eingriffe in ihre persönlichen Freiheiten durch Geheimdienste gesetzt, sagte Lubna Nowak der BBC. Nowak hatte mit anderen Studenten die Kandidatur Snowdens initiiert. "Wir glauben, dass Whistleblower geehrt werden sollen. Sie sind Helden und keine Verräter."
Snowden erhielt 3.347 Stimmen. Sein nächster Konkurrent, der episkopale Kleriker Kelvin Holdsworth, bekam 1.563 Stimmen. Es gab zwei weitere Gegenkandidaten: den Schriftsteller Alan Bissett und den schottischen Bahn- und Straßenradrennfahrer Graeme Obree.
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Und dann über die die sich darüber aufregen :D (keep going)
Die glauben echt, dass sie alle Begriffe, die sie hören können, auch verstehen. :-)