Netze müssen nachgerüstet werden
Allerdings stellen die heimischen Wallboxen mit Leistungen von 11 oder gar 22 kW recht große Verbraucher dar, die über einen Zeitraum von mehreren Stunden eingeschaltet sein können. Netzbetreiber wie Netze BW haben dazu die Belastung in Tiefgaragen (g+) oder in ländlichen Verteilnetzen (g+) getestet.
Dabei hat sich herausgestellt: Ohne zusätzliche Maßnahmen wie ein Lademanagement oder Batteriepuffer stößt das Netz schnell an seine Grenzen. Doch für solche Maßnahmen gibt es bereits technische Lösungen. Jedoch setzt dies voraus, dass die Halter ihre Wallboxen beim Netzbetreiber anmelden. So geht der Stromversorger EWE davon aus, dass sich in seinem Netz etwa 20.000 nicht angemeldete Ladeeinrichtungen befinden. Dadurch wüssten die Netzbetreiber nichts von den Geräten und könnten die Netze nicht zeitnah ertüchtigen.
Elektroautos können Netze stabilisieren
Da die Zunahme von Elektroautos sukzessive in den kommenden Jahren erfolgt, wollen Stromversorger die Netze entsprechend verstärken oder durch Lastmanagement eine Überlastung verhindern. Ebenfalls können Elektroautos mit ihren Akkus sogar als Pufferspeicher dazu dienen, das Netz zu stabilisieren. Das alles geht bei Heizgeräten jedoch nicht.
Zu den 600.000 in diesem Jahr gekauften Geräten kommen vermutlich Millionen hinzu, die bereits in den Haushalten vorhanden sind. Kein Netzbetreiber hat einen Überblick, wo diese genutzt werden. Zudem lassen sich einzelne Geräte nicht aus der Ferne ein- und ausschalten. Ebenfalls wäre die Gefahr größer als bei Elektroautos, dass an bundesweit sehr kalten Wintertagen tatsächlich Millionen Geräte gleichzeitig eingeschaltet würden.
Versorger: Gasheizung kann weiter genutzt werden
Daher versuchen die Energieversorger, die Bedenken der Gaskunden zu zerstreuen. "Die Gasheizung kann in jedem Fall weiterbetrieben werden", sagte Frank Gröschl vom DVGW und fügte hinzu: "Sinnvoll ist es jedoch, schon jetzt im Sommer Effizienzmaßnahmen an den Gasheizungen für den Winter anzugehen. Eine Absenkung der Raumtemperatur um ein Grad spart sechs Prozent Energie. Durch Anpassung der Heizungsregelung an das tatsächliche Nutzerverhalten, Online-Steuerung von Heizkörperthermostaten per App, hydraulischen Abgleich der Heizungsanlage und vieles mehr sind weitere schnell wirkende Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Verbrauchssenkung möglich."
Zudem bliebe auch in einer Gasmangellage Gas in den Verteilnetzen, mit dem die Wärmekunden versorgt würden. "Denn allein aus technischen Gründen kann ein lokales Gasnetz, wie etwa ein Straßenzug oder ein Quartier, nicht so einfach abgeschaltet werden. Sicherheitseinrichtungen in den Gebäuden würden beim Unterschreiten eines Mindestdrucks des Gases oder beim Leerlaufen der Gasnetze auslösen", sagte Gröschl. Anschließend müsse jedes einzelne Sicherheitsventil durch Fachpersonal wieder entriegelt werden, was einen hohen zeitlichen Aufwand bedeute.
Vermutlich dürften viele Verbraucher am Ende auch von der erwartbaren Stromrechnung davon abgeschreckt werden, ihre Heizung auf elektrische Energie umzustellen. Wenn ein 2.000-Watt-Lüfter nur einen Tag lang läuft, kostet das bereits 7,20 Euro. Mehrere Räume über Tage oder Wochen elektrisch zu heizen, kann daher recht teuer werden.
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Kraftwerksleistung könnte zu niedrig sein |
Nur heizt niemand den ganzen Tag lang und ausschließlich mit Heizlüfter.
Weil es Lieferverträge gibt und diese Länder normalerweise zu Ihren Verpflichtungen stehen.
Der Trend geht doch eh zum dritt Auto.
könnten wir jetzt auch üüber solar energie, windkraft, gezeitenkraftwerke oder erdwärme...
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