Stromspitzen: Initiative fordert bessere Nutzung heimischer Stromspeicher

Die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin(öffnet im neuen Fenster) hat eine Initiative gestartet, um die heimischen Batteriespeicher prognosebasiert zu nutzen. Auf diese Weise werden sie nicht mehr in den Morgenstunden geladen, sondern entnehmen dem Netz in den sonnigen Mittagsstunden Strom, der sonst zur Überlastung des Stromnetzes führen könnte.
Zu den sieben bereits teilnehmenden Herstellern solcher Systeme finden sich auf der eigens eingerichteten Webseite der Hochschule konkrete Informationen zu den unterstützten Systemen. Die Hersteller sind dazu aufgerufen, den prognosebasierten Modus für die Batterieladung mit nur einem Klick zu ermöglichen. Bei Fenecon und RCT Power ist diese Einstellung bereits vorausgewählt.
Intelligenter laden
Bei diesen sieben Herstellern funktioniert das wie folgt: Mit den Wetterdaten für den eigenen Standort setzt die sofortige Aufladung dann aus, wenn für mittags Sonnenschein vorhergesagt ist. So wird verhindert, dass der Akku bereits vormittags mit dem geringeren Ertrag aus der Photovoltaikanlage geladen wird.
Erst in der Mittagszeit, wenn die Solarzellen die höchste Leistung liefern, wird der Stromspeicher geladen. Die Einspeisung ins Stromnetz fällt geringer aus, so dass eine Überlastung beziehungsweise zu ergreifende Maßnahmen, um dies zu verhindern, unwahrscheinlicher werden.
Wie entscheidend diese veränderte Einstellung sein kann, zeigt ein Blick auf die in Deutschland vorhandenen Speicher. Bis zum Ende des Jahres 2024 wurden 1,8 Millionen private Stromspeicher in Betrieb genommen.
Große Kapazität
Sie besitzen eine geschätzte Kapazität von 15 Gigawattstunden. Allein diese Menge würde ausreichen, um eine Millionenstadt einen kompletten Tag mit Strom zu versorgen.
Sie gezielt für die Netzstabilität einzusetzen, ohne große Eingriffe oder Nachteile für den eigenen Verbrauch, erscheint also durchaus realistisch. In der Regel genügt den Batteriespeichern einer Photovoltaikanlage eine Ladezeit von wenigen Stunden. Und die Gesamtzahl sowie die Kapazität dürften in nächster Zeit weiter wachsen.



