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Stromkosten: Bitcoin-Mining benötigt Energie von Millionen US-Haushalten

Die New York Times hat den Energiebedarf für Kryptomining in den USA berechnet. Rechenzentrums -Betreiber Riot bezeichnet den Bericht als verzerrt.
/ Daniel Ziegener
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Riots Standort in Rockdale steht im Mittelpunkt der Kritik. (Bild: Riot Platforms)
Riots Standort in Rockdale steht im Mittelpunkt der Kritik. Bild: Riot Platforms

Das Bitcoin-Mining steht in den USA erneut in der Kritik, nachdem die New York Times eine Recherche über den Energiebedarf(öffnet im neuen Fenster) der Branche veröffentlicht hat. Die Autoren haben die 34 größten Rechenzentren, die zum Mining der Kryptowährung eingesetzt werden, ermittelt. Diese benötigten mindestens 30.000 Mal so viel Strom wie ein durchschnittlicher amerikanischer Haushalt. Der gesamte mittlere Leistungsaufnahme entspräche drei Millionen Haushalten, insgesamt mehr als 3.900 Megawatt.

Einer der energieintensivsten Standorte sei der von Riot Platforms in Rockdale, Texas. Hier werde zum Schürfen von neuen Bitcoin so viel Strom benötigt, wie von den 300.000 umliegenden Haushalten. Laut Riot ist das Rechenzentrum auf eine Maximalleistung von 700 Megawatt ausgelegt, die New York Times verortet die mittlere Leistung im Betrieb bei 450 Megawatt.

Riot warf der New York Times eine Verzerrung von Fakten(öffnet im neuen Fenster) vor. "Unser Bitcoin-Mining-Betrieb erzeugt keine Treibhausgasemissionen, ähnlich wie jedes andere Rechenzentrum von Facebook, Amazon oder Google" , verteidigt sich das Unternehmen. Die Bitcoin-Mining-Branche unterscheide sich nicht von anderen Softwareunternehmen. Der genutzte Strom stamme nicht aus einer einzelnen Quelle, sondern werde aus dem texanischen Stromnetz bezogen.

Das gemeinnützige Unternehmens Watttime hatte für die New York Times berechnet, welcher Anteil des zusätzlich erzeugten Stroms durch fossile Kraftwerke gedeckt wurde. Im Fall von Riots Standort in Rockdale, Texas seien diese zu 96 Prozent aus fossilen Energien gekommen, insgesamt liege der Wert bei 85 Prozent. Die erneuerbaren Energien würden nicht ausreichen, um dem Energiebedarf der großen Bitcoin-Mining-Rechenzentren gerecht zu werden.

Die größte Kryptowährung Bitcoin verwendet das Proof-of-Work-Verfahren, bei dem zum Schürfen neuer Bitcoin-Blöcke komplexe Berechnungen durchgeführt werden. Die zweitgrößte Kryptowährung Ethereum hatte 2022 auf das weniger energieintensive Proof-of-Stake-Verfahren umgestellt .


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