Stromer ST7: Der Porsche auf zwei Rädern
Das neue ST7 von Stromer ist ein Speed-Pedelec für Pendler, die in kurzer Zeit weit fahren wollen. Das Rad zeigt, was technisch möglich ist. Das hat seinen Preis – und Schönheitsfehler.

Im Alltagsbetrieb ist das neue ST7 in jeder Situation eine körperliche und mentale Herausforderung. Man sitzt auf einem schmalen und spartanisch gepolsterten Sitz, der Oberkörper ist sportlich nach vorne geneigt. Dadurch kommt Druck auf das Vorderrad, deshalb lässt sich das schnelle Pedelec bei der Fahrt gut kontrollieren. Das ist wichtig, denn das Rad der Schweizer Marke Stromer mit Sitz in Oberwangen geht ab wie eine Rakete.
- Stromer ST7: Der Porsche auf zwei Rädern
- Das ST7 soll bis zu 260 km weit kommen
- Stromer ST7: Verfügbarkeit und Fazit
In Zuffenhausen bei Stuttgart produziert Porsche Sportwagen, in Oberwangen bei Bern baut die Firma Stromer schnelle E-Bikes, sogenannte S-Pedelecs, mit ähnlichem Anspruch, den Porsche an seine Flitzer stellt: die besten Fahrzeuge in ihrem Segment zu sein. Stromer ist Porsche auf zwei Rädern.
Porsche bietet sein Elektromodell Taycan in unterschiedlichen Varianten an. Das Spitzenmodell ist der Turbo S, eigentlich eine unsinnige Bezeichnung, denn Elektromotoren haben keinen Turbolader, das Wort ist lediglich Platzhalter für einen besonders dynamischen Antrieb.
Stromer gibt seinen Modellen Zahlen als Namen. Je höher die Zahl, desto höherwertiger das S-Pedelec. Für die Schweizer ist das ST7 das Flaggschiff im Produktportfolio. Dieses Rad gibt es nun weltweit erstmals mit einer Smart-Shift-Technologie von Pinion. Per Hebel am Lenker lassen sich die Gänge bei den Testfahrten elektrisch leicht schalten.
Pinion ist Autotechnik fürs Fahrrad. Die Getriebe funktionieren über Zahnräder und sitzen direkt an der Kurbel. Das Getriebe steckt in einem völlig geschlossenen Gehäuse und in Verbindung mit einem Zahnriemen ist der Antrieb wartungsarm und sauber. Das Reinigen von verölten Ritzeln und verdreckter Kette gehört bei diesem Rad der Vergangenheit an, Schmieren und Einstellen der Schaltung ebenso.
An diesem High-Tech-Antrieb macht sich niemand mehr die Hände schmutzig. Außer einem leisen Zischen ist vom Wechseln der zwölf Gänge nichts zu hören. Mittels elektronischer Einstellung lässt sich ein Gang für den Start aus dem Stand individuell vorwählen. Dadurch wird das Anfahren einfach, weil Gänge nicht erst dann gewechselt werden, wenn das Rad rollt.
Dass beim Getriebe Verbindungen zwischen Porsche und Pinion bestehen, ist fast schon naheliegend. Denn die Idee für diese Art der Schaltung an einem Fahrrad wurde in der Getriebeentwicklung des Sportwagenbauers geboren.
Das S steht für Speed
Zwei angehende Ingenieure und begeisterte Mountainbiker absolvierten dort ihr Praktikum und kamen bei ihrer Arbeit auf die Idee, ein wartungsfreies Getriebe für Fahrräder zu entwickeln, wie es in Autos selbstverständlich ist. 2008 gründeten die beiden Tüftler ihre Firma mit dem Namen Pinion. Heute schalten ihre Getriebe die innovativsten Fahrräder der Welt.
Stromer gehört mit seinen S-Pedelecs in diese Kategorie. Darauf sind die Schweizer spezialisiert. Das S steht für Speed. S-Pedelecs sehen aus wie Fahrräder, sind rechtlich Kleinkrafträder und unterstützen den kurbelnden Fahrer bis zu einem Tempo von 45 km/h.
Aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit haben S-Pedelecs eine gesetzliche Sonderstellung, die mit zahlreichen Vorschriften verbunden ist. Für ein S-Pedelec ist mindestens ein Führerschein der Klasse AM notwendig. Umgangssprachlich wird dieser auch Rollerführerschein genannt. Auch wer einen Auto- oder Motorradführerschein hat, darf Speed-Pedelecs fahren, denn die Klasse AM ist damit abgedeckt.
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Das ST7 soll bis zu 260 km weit kommen |
Gute Drohne bist du! Und dein Kollege! Bravo.
Was hat das Gewicht mit der Geschwindigkeit zu tun? Und wieso sollte da ein Problem...
Ich fahre meist in der rechten Spurrille (außer vor Kurven, da fahre ich gerne auch mal...
Da hast du absolut recht. Das Pinion ist schon was feines aber auch irgendwie unnötig...
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