Strom: Erneuerbare Energien decken Anstieg des Strombedarfs

Der Bedarf an Strom nimmt jedes Jahr zu. Der steigende Bedarf lässt sich aktuell über Strom aus erneuerbaren Quellen decken. Zu dem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Londoner Thinktanks Ember.
Für die Studie(öffnet im neuen Fenster) wurde der Stromverbrauch von 75 Ländern im ersten Halbjahr untersucht, die zusammen 90 Prozent der weltweiten Strombedarfs ausmachen. Diese Daten wurden dann mit denen aus dem ersten Halbjahr des Jahres 2021 verglichen.
Im ersten Halbjahr 2022 stieg demnach der Bedarf an Strom um 389 Terawattstunden (TWh) gegenüber dem Vorjahr. Im gleichen Zeitraum nahm die erzeugte Menge an Strom aus Wind-, Solar- und Wasserkraftwerken um 416 TWh zu. Dabei entfielen 175 TWh auf Windkraft, 125 TWh auf Sonnenenergie und 116 TWh auf Wasserkraft.
Der Einsatz an fossilen Brennstoffen und damit auch der Ausstoß an Kohlendioxid blieb im Vergleich zum Vorjahr fast gleich. Ohne den Zuwachs der erneuerbaren Quellen wäre er um 4 Prozent gestiegen. Die Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen stieg um 0,1 Prozent oder 5 TWh. Die Kohleverstromung sank um 36 TWh (minus 1 Prozent) und die Gaserzeugung um 1 TWh (minus 0,05 Prozent). Es gab einen leichten Anstieg bei anderen fossilen Brennstoffen, hauptsächlich bei Öl.
China nutzte weniger fossile Brennstoffe
Die Verteilung ist ungleich: In China sank die Stromerzeugung durch fossile Brennstoffe um 3 Prozent. Allerdings stieg laut der Studie dort die Nachfrage unterdurchschnittlich. In der Europäischen Union (EU), Indien und den USA hingegen verringerte der Zuwachs der Erneuerbaren den Zuwachs der Stromerzeugung durch fossile Brennstoffe.
Weltweit wäre die Stromerzeugung durch fossile Brennstoffe ohne die zusätzlichen Kapazitäten von Wind-, Solar- und Wasserkraft um 4 Prozent angestiegen. Dadurch konnte die Emission von 230 Millionen Tonnen Kohlendioxid vermieden werden.
"Der erste Schritt zur Beendigung der Abhängigkeit von teuren und umweltschädlichen fossilen Brennstoffen besteht darin, genügend saubere Energie zu erzeugen, um den wachsenden Strombedarf der Welt zu decken" , sagte Malgorzata Wiatros-Motyka, Analystin bei Ember. "Wind und Sonne bewähren sich in der Energiekrise." Es sei aber unklar, ob das Kohlefördermaximum(öffnet im neuen Fenster) und das Gasfördermaximum(öffnet im neuen Fenster) im Energiesektor erreicht seien.



