Strom-Boje Mittelrhein: Schwimmende Kraftwerke liefern Strom aus dem Rhein
Ein Unternehmen aus Bingen will die Strömung des Rheins nutzen, um elektrischen Strom zu gewinnen. Es installiert 16 schwimmende Kraftwerke in der Nähe des bekannten Loreley-Felsens.

Wasserkraft aus dem Rhein: Das Unternehmen Strom-Boje Mittelrhein installiert Turbinen im Rhein, die von der Strömung des Flusses angetrieben werden. Die erste Turbine soll im kommenden Monat in Betrieb gehen.
Die Turbinen liefert der österreichische Hersteller Aqua Libre. Eine solche Strom-Boje 3 ist elf Meter lang und 5,5 Meter breit. Das Gewicht beträgt etwa sieben Tonnen. Die Turbine ist maximal 3,4 Meter hoch, sie benötigt eine Mindestwassertiefe von drei Metern.
Kernstück der Strom-Boje ist der 2,5 Meter große, zweiflügelige Rotor, der sich zwischen 50 und 120 Mal pro Minute dreht. Bei der Strömung von 3,3 Metern pro Sekunde liefert die Turbine laut Hersteller eine Leistung von 70 Kilowatt. Insgesamt 16 dieser schwimmenden Kraftwerke will Strom-Boje Mittelrhein bei St. Goar im Prinzensteiner Fahrwasser installieren, das erste im Juni. Die weiteren sollen im Laufe der kommenden Monate folgen.
Eine Strom-Boje soll im Jahr 400.000 Kilowattstunden liefern
Das Unternehmen aus Bingen erwartet, dass jede Turbine bei St. Goar übers Jahr 400.000 Kilowattstunden elektrischen Strom erzeugt. "15 bis 20 Bojen ersetzen ein Windrad", sagte Geschäftsführer Norbert Burkart der Nachrichtenagentur dpa. "Eine Boje kann 100 Haushalte mit Strom beliefern."
Derzeit bereitet Strom-Boje Mittelrhein die Installation der Turbinen vor: Von einem Ponton aus werden Löcher in den Grund gebohrt. Darin sollen die Ketten angebracht werden, an denen die schwimmenden Turbinen befestigt werden. Durch ein Kabel fließt der Strom ans Ufer zu einer Trafostation, über die die Turbinen an das Stromnetz des St. Goarer Stadtteils Fellen angeschlossen werden.
Für Fische sollen die Anlagen ungefährlich sein: Aqua Libre hat solche Turbinen schon in der Donau installiert. Dabei habe sich gezeigt, dass sie keine Gefahr darstellten, sagte Burkart der dpa. Sein Unternehmen müsse aber Kameras vor den Turbinen anbringen, die diese beobachten. So soll festgestellt werden, ob Fische in die Strom-Bojen schwimmen und was mit ihn passiere.
Zwar hat der Rhein eine relativ hohe Fließgeschwindigkeit.. Dennoch gebe es "nicht viele Stellen im Rhein, wo wir solche Verankerungen genehmigen können und es genug Strömung gibt", sagte Bernhard Meßmer, Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Bingen, der dpa. "Denn die Schifffahrt darf nicht behindert werden."
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