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Strom abgeschaltet: China nimmt zweitgrößte Bitcoin-Mining-Provinz vom Netz

China hat in der Provinz Sichuan 26 Bitcoin -Mining-Farmen den Strom abgedreht. Der Kurs der Kryptowährung stürzt währenddessen erneut ab.
/ Manuel Bauer
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China dreht dem Bitcoin nach und nach den Saft ab. (Bild: Anthony Wallace via Getty Images)
China dreht dem Bitcoin nach und nach den Saft ab. Bild: Anthony Wallace via Getty Images

Die chinesische Regierung hat zu einem harten Schlag gegen die Herstellung von Kryptowährungen ausgeholt und Bitcoin-Minern in der Provinz Sichuan den Zugang zum Stromnetz entzogen. Die Region war bis zum vergangenen Wochenende die zweitgrößte Bitcoin-Produktionsstätte des Landes.

Innerhalb von zwei Tagen nach Bekanntgabe der Maßnahme schritt das Land laut Reuters(öffnet im neuen Fenster) in Kooperation mit der lokalen Energiebehörde zur Tat und nahm 26 offiziell angemeldete Mining-Farmen vom Netz. Die örtlichen Behörden fahnden zudem nach weiteren Minern und Mining-Pools. Die Gründe für das harte Vorgehen gegen das Schürfen von Kryptowährungen bleiben zumindest nebulös.

Zuvor hatte Chinas Regierung ähnliche Maßnahmen unter anderem in der Inneren Mongolei und Xinjiang eingeleitet. Da die dort ansässigen Mining-Farmen vornehmlich mit Strom aus Kohlekraftwerken betrieben wurden, führten die Verantwortlichen vor allem die Senkung des CO2-Ausstoßes als Vorwand an. In Sichuan hingegen stammt der größte Teil der zum Mining genutzten Elektrizität aus nachhaltigen Wasserkraftwerken.

China wichtige Region für den Bitcoin

China spielt in der globalen Produktion von Kryptowährungen eine wichtige Rolle. Mehr als die Hälfte der weltweit geschürften Bitcoins stammen von dort. Anfang Juni hatte die chinesische Regierung ihre ablehnende Haltung gegenüber dem Kryptomarkt verschärft und den Handel mit digitalem Geld sowie dessen Herstellung aufgrund der hohen Volatilität und dem damit verbundenen finanziellen Risiko weitgehend untersagt.

Experten vermuten indes, dass die Gründe für den harten Kurs gegen Bitcoin & Co. vielfältiger sind. So steht der hohe Stromverbrauch des Minings Chinas Verpflichtung im Weg, den landesweiten CO2-Ausstoß bis 2030 um 65 Prozent zu reduzieren. Zum anderen arbeitet das Land an einer eigenen und staatlich kontrollierten Kryptowährung, dem E-Yuan.

Der jüngste Schlag gegen Chinas Kryptoszene kommt für den Bitcoin in einem ungünstigen Moment. Nachdem sich die Währung zuletzt langsam von den Rückschlägen der vergangenen Wochen zu erholen schien, startete sie mit heftigen Verlusten in die neue Woche. Mit einem Wert von rund 33.000 US-Dollar nähert sie sich nun der psychologisch gefährlichen Marke von 30.000 US-Dollar an.

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Bitcoin gilt als angeschlagen

Die möglichen Gründe für den erneuten Rücksetzer sind vielfältig. Die Währung gilt laut Handelsblatt(öffnet im neuen Fenster) als charttechnisch angeschlagen, die Kaufbereitschaft sinkt. Inwiefern Chinas Eingreifen den Kurs negativ beeinflusst hat, lässt sich nur spekulieren, förderlich dürften die Ereignisse in jedem Fall nicht sein. Wohin die zuletzt in Sichuan agierenden Mining-Farmen ihre Aktivität verlagern, bleibt abzuwarten. Das zentralamerikanische El Salvador gilt als potenzielle neue Hochburg fürs Bitcoin-Mining. Das Land will die Währung als offizielles Zahlungsmittel einführen.


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