E-Fuels eher keine Lösung
Die Investitionen in bessere Ladeinfrastruktur und Akkutechnik sind hoch. Sie rentieren sich aber nur, wenn es genügend Käufer dafür gibt. Der europäische Markt dürfte an sich groß genug sein, solche Investitionen rentabel zu machen.
Bei ihren Überlegungen sollte sich die EU-Kommission nicht durch das Versprechen auf klimaneutrale E-Fuels dazu verleiten lassen, die Klimaschutzziele aufzuweichen. Falls es solche Kraftstoffe bis dahin überhaupt in einem ausreichenden Maße gibt, würden sie dafür gebraucht, die Bestandsflotte anzutreiben. Ziel sollte daher sein, bis dahin diese Verbrennerflotte zu verkleinern, um die Preise für mögliche E-Fuels nicht exorbitant steigen zu lassen.
E-Autos schon deutlich klimafreundlicher
Es ist daher eher unredlich, dass Verbrennerverbot als "Ideologie" darzustellen. Es ist technisch realisierbar und sicher schon vor 2035 für die Kunden nicht mehr mit höheren Kosten und geringerem Komfort verbunden. Zudem zeigen neue E-Autos wie der iX3 oder der CLA, dass je nach Strommix schon nach weniger als 20.000 km der höhere CO 2 -Ausstoß bei der Produktion ausgeglichen wird .
Die deutsche und europäische Autoindustrie zeigt auf der IAA, dass sie sich hinter der chinesischen oder koreanischen Konkurrenz nicht verstecken muss. Dazu dürften die Klimaschutzziele der EU sicher einen großen Beitrag geleistet haben. Es wäre daher ein Fehler, genau zu diesem Zeitpunkt die Aufholjagd und Erfolgsgeschichte für beendet zu erklären.
Schon der Fortschritt zwischen der ersten IAA 2021 in München und der diesjährigen Messe ist beeindruckend. Derzeit lässt sich kaum erahnen, welche Elektromodelle die Ingenieure im Jahr 2031 in München präsentieren werden. Noch viel weniger lässt sich erahnen, welche Kapriolen das Wetter aufgrund der Klimaerwärmung bis dahin schlagen wird. Das ist leider Physik und keine Ideologie.
Nachtrag vom 11. September 2025, 15:15 Uhr
ZF kündigte am 11. September 2025 an(öffnet im neuen Fenster) , dass Vorstandschef Klein zum 30. September 2025 vorzeitig seinen Posten aufgeben werde. Zum neuen Vorstandsvorsitzenden wurde demnach Mathias Miedreich berufen, der seit Januar 2025 dem ZF-Vorstand angehört und die Division für Elektrifizierte Antriebstechnologien leitet.



