Streit um App-Store-Provision: Scharfe Kritik an Apples Vorgaben für App-Entwickler
Will ein Anbieter eine andere Bezahlmethode im App Store nutzen, braucht es eine ganz neue App. Kartellwächter lassen das Apple nicht durchgehen.

Der Streit um Apples App-Store-Provisionen in den Niederlanden eskaliert weiter. Die niederländische Kartellbehörde Autoriteit Consument & Markt (ACM) hat über Apple auch für diese Woche eine Strafzahlung von 5 Millionen Euro verhängt. Die Gesamtsumme aller Strafzahlungen belaufe sich derzeit auf 20 Millionen Euro, teilte die Behörde mit. Die Kartellwächter kritisieren Apples Umgang mit App-Entwicklern.
Apple hatte Anfang Februar 2022 eine alternative Zahlungsmethode für den App Store in den Niederlanden eingeführt und wollte damit verhindern, weiterhin wöchentlich 5 Millionen Euro Strafe zahlen zu müssen. Bereits eine Woche später musste Apple aber erneut die Strafe zahlen, die Kartellbehörde zeigte sich "enttäuscht über Apples Verhalten und Aktionen".
Trotz der Strafzahlung der vergangenen Woche hat Apple nicht reagiert und so wird auch in dieser Woche eine weitere Strafzahlung fällig. In einer aktuellen Stellungnahme vom 14. Februar 2022 bemängelt die Kartellbehörde, "dass die überarbeiteten Bedingungen, die Apple den Anbietern von Dating-Apps auferlegt hat, unverhältnismäßig sind und ein unnötiges Hindernis darstellen".
Bedingungen von Apple benachteiligen App-Anbieter
Die Kartellwächter bemängeln, "dass Anbieter von Dating-Apps eine völlig neue App entwickeln müssen, wenn sie ein alternatives Zahlungssystem nutzen wollen". Es reiche nicht aus, wenn Anbieter ihre bestehenden Apps anpassen. Darauf hatte Apple in seiner Ankündigung zur Einführung eines alternativen Zahlungssystems für den App Store Anfang Februar 2022 nicht hingewiesen. Die ACM erklärte, nun von Apple über diese Bedingungen informiert worden zu sein.
Die Kartellbehörde wirft Apple vor, die Anbieter von Apps sowie deren Kunden unangemessen zu benachteiligen, wenn diese das App-Store-Zahlungssystem nicht verwenden wollen. Die Behörde geht davon aus, dass die Neuentwicklung der App durch die Vorgaben von Apple entsprechende Mehrkosten verursache. Außerdem müssten Kunden eine bestehende App deinstallieren und die App-Version installieren, mit der eine alternative Zahlungsmethode verwendet werden kann.
Apple verlangt Provision
Die ACM bemängelt, dass all das den App-Anbietern viel Zeit und Mühe kostet. Zudem werden weitere Bedingungen kritisiert, ohne dass diese näher erläutert werden. Die niederländische Kartellbehörde ist der Meinung, dass Apple ihren Anforderungen immer noch nicht nachkommt.
Auf Druck der Behörde hatte Apple für den niederländischen App Store eine alternative Bezahlmöglichkeit eingeführt. Dafür berechnet Apple aber weiterhin einen Anteil am Umsatz, und zwar in Höhe von 27 Prozent. Bei Nutzung des Bezahlmodells im App Store gehen 30 Prozent der Umsätze an Apple.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Interessant, weil in so ziemlich allen Firmen die Einnahmen im App-Store die Play-Store...
Wieso schafft es Google nicht, die ganzen Trash-Apps, die eine Datenschutzkatastrophe...
Die Strafzahlung hat ja durchaus den Charakter eines sogenannten "Zwangsgeld". "Das...