Streit mit EU-Kommission: Google zeigt die neue Suche
Im Streit mit der EU-Kommission über die Suchergebnisse hofft Google auf eine schnelle Einigung. Dazu hat der Konzern den kompletten Kompromissvorschlag veröffentlicht.

Im Streit über die Darstellung von Suchergebnissen geht Google in die Offensive. Das US-Unternehmen veröffentlichte am Freitag den vollständigen Vorschlag, der die Auseinandersetzung mit der EU-Kommission beilegen soll. EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia, der die Selbstverpflichtung akzeptieren will, stößt zurzeit aber nicht nur auf Widerstand der Google-Konkurrenz und der Verlage. Auch innerhalb der Kommission sind mehrere Kommissare mit dem Vorschlag offenbar nicht einverstanden, darunter Viviane Reding, Michel Barnier und Günther Oettinger.
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Google Europe zeigte sich von der Kritik hingegen völlig unbeeindruckt und teilte in einem Blogbeitrag mit: "Wir freuen uns, nun eine Vereinbarung mit der Europäischen Kommission erzielt zu haben, die die Bedenken der Konkurrenten berücksichtigt." Wie Almunia bereits Anfang Februar erläutert hatte, will Google zukünftig bei Suchergebnissen von eigenen Spezialdiensten wie für Produkte, Hotels und Restaurants auch die Treffer von drei Konkurrenten anzeigen. Diese würden durch ein objektives Verfahren ausgewählt und deutlich sichtbar für Nutzer angezeigt, so dass ein Vergleich mit den Google-Ergebnissen möglich sei.
Google will Pool mit Konkurrenten bilden
In der 93-seitigen Selbstverpflichtung führt Google detailliert auf, wie die Suchergebnisse auf den verschiedenen Endgeräten und Monitoren dargestellt werden sollen. Drei Ergebnisse von anderen Suchdiensten erhalten demnach einen aquamarinblau unterlegten Kasten und die Überschrift "Alternativen". Sie werden rechts neben oder unter den Google-Ergebnissen präsentiert. In einem Anhang gibt Google genaue Kriterien, die Spezialsuchmaschinen erfüllen müssen, um in den Pool der Konkurrenten aufgenommen zu werden. Demnach muss die Seite unter den laut Alexa größten 100.000 Seiten der Welt oder in einem EU-Land unter den Top 5.000 rangieren.
Darüber hinaus enthält die geplante Vereinbarung auch einen Passus für Aufnahme von Webseiten in die Nachrichtensuche. Google will demnach ein Robots-Exclusion-Protokoll entwickeln, wonach die Verlage drei Optionen für die Aufnahme von Seiten in den Index haben. Dazu zählen ein kompletter Ausschluss der Seite, ein "Verfallsdatum" für die Anzeige in Google News sowie die Möglichkeit, lediglich die Überschrift und keine Textschnipsel anzeigen zu lassen. Der Ausschluss von Google News soll keine Auswirkung auf das Ranking in der normalen Suche haben.
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Heftige Debatten |
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Wen interessiert denn, wie Google zum Monopolisten wurde? Ein Monopol zu haben ist nicht...
kannst ja mit Konkurrenten von denen ne klage einreichen. Dann wird da auch was...
Öhm, dass die Telekom auch zu Gunsten der Konkurrenz reguliert wird, ist bekannt? ONU