Streich oder Programmierfehler: Apples Spracherkennung macht aus Rassist kurzzeitig Trump

In Apples Diktiersystem haben iPhone-Nutzer eine ungewöhnliche Panne entdeckt: Das Wort Rassist wurde vorübergehend mit Trump transkribiert, bevor es automatisch korrigiert wurde. Das technische Problem, das durch mehrere Tests unabhängiger Quellen wie der New York Times(öffnet im neuen Fenster) verifiziert wurde, trat zeitnah nach einem kürzlichen Server-Update auf.
Ein Vertreter von Apple bestätigte das Problem und führte es auf phonetische Ähnlichkeiten zwischen beiden Wörtern zurück. Er erklärte, das Unternehmen arbeite aktiv an der Behebung des Fehlers, nannte jedoch keinen konkreten Zeitplan.
John Burkey, Gründer des KI-Startups Wonderrush.ai und ehemaliges Mitglied von Apples Siri-Team, vermutet, dass es sich bei der Art der Korrektur nicht nur um eine technische Panne handelt. "Das riecht nach einem ernsthaften Scherz" , so Burkey. Er bezweifelt, dass jemand absichtlich Code oder Daten in Apples Systemen änderte.
Die Diktierpanne ist eine weitere Herausforderung für Apple nach der Einführung von Apple Intelligence im Jahr 2024. Das Unternehmen hatte bereits in der Vergangenheit Schwierigkeiten mit KI-Implementierungen. Entsprechend wurde im vergangenen Monat die Funktion zur Zusammenfassung von Nachrichtenmeldungen deaktiviert, nachdem diese ungenaue Inhalte lieferte.
Technologie trifft auf Politik
Es ist nicht das erste Mal, dass Apples Sprachsysteme mit politisch heiklen Themen konfrontiert sind. Im Jahr 2018 zeigte Siri unangemessene Inhalte an(öffnet im neuen Fenster) , wenn sie nach dem Präsidenten Donald Trump gefragt wurde. Der Vorfall wurde auf nicht autorisierte Wikipedia-Bearbeitungen zurückgeführt, die Siris Informationsquellen beeinflussten.
Das neue Siri-Trump-Problem tauchte einen Tag nach Apples Planankündigung für umfangreiche Investitionen in den USA auf.



