Street View: Google erhält Freispruch und Geldstrafe

Weil sie sich in ihren Ermittlungen behindert sah, hat die US-Regulierungsbehörde FCC eine Geldstrafe gegen Google verhängt. Einen Gesetzesverstoß sieht sie aber in der Aufzeichnung von Daten aus offenen WLANs im Zuge der Street-View-Fahrten nicht.

Artikel veröffentlicht am ,
Street-View-Fahrzeug: Daten aus unverschlüsselten WLANs gesammelt
Street-View-Fahrzeug: Daten aus unverschlüsselten WLANs gesammelt (Bild: Werner Pluta/Golem.de)

Die US-Regulierungsbehörde, die Federal Communication Commission (FCC), hat die Untersuchung gegen Google wegen der Aufzeichnung von Daten aus offenen WLANs beendet. Aus formalen Gründen hat sie jedoch eine Geldstrafe gegen Google verhängt.

  • Was steckt drin? Googles Fotofahrzeuge werden auf der Cebit 2010 von Künstlern verziert. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Nicht nur Fotos gemacht: Datenerfassungseinrichtung auf dem Dach.  (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Google-Street-View-Logo auf einem der Autos (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
Was steckt drin? Googles Fotofahrzeuge werden auf der Cebit 2010 von Künstlern verziert. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)

Google habe die Ermittlungen der FCC "absichtlich behindert und verzögert", heißt es in einer Stellungnahme der FCC, in der Passagen und ganze Absätze geschwärzt sind. Das Unternehmen habe "mehrfach willentlich Aufforderungen der Kommission, bestimmte Informationen und Dokumente zur Verfügung zu stellen, die die Kommission für die Untersuchung braucht, verletzt."

Durchsuchung von E-Mails zu aufwendig

Der Weltmarktführer in der Computersuche habe sich auf den Standpunkt gestellt, "die E-Mails der Angestellten zu durchsuchen, 'wäre eine zeitraubende und beschwerliche Aufgabe'", beschwerte sich die FCC. Die Behörde zog die Konsequenz und verhängte eine Geldstrafe in Höhe von 25.000 US-Dollar.

Die Strafe dürfte Google jedoch verschmerzen können. Denn die FCC erklärte in dem Bericht auch, dass Google lediglich Daten aus unverschlüsselten WLANs aufgezeichnet habe. Zwar habe Google auch verschlüsselte Daten gespeichert. Die FCC habe aber "keine Beweise gefunden, dass Google auf diese Daten zugegriffen oder etwas damit gemacht habe." Sie habe "keine ausreichenden Beweise" gefunden, dass Google gegen den sogenannten Wire Tap Act verstoßen habe, resümiert die FCC.

Passwörter und E-Mails

Die FCC hatte die Daten, die Google im Zuge der Fotofahrten für das Street-View-Projekt gesammelt hatte, nicht selbst überprüft. Der Bericht zitiert aus den Akten der Commission Nationale de l'Informatique et des Libertés (CNIL). Die französische Datenschutzbehörde hatte festgestellt, dass Google nicht nur E-Mails, sondern auch Passwörter aufgefangen und gespeichert hatte. Google hatte der CNIL Festplatten zur Verfügung gestellt, auf denen Daten aus den Street-View-Fahrten gespeichert waren.

Google hat die Vorwürfe der FCC zurückgewiesen. "Wir sind nicht mit der Beschreibung unserer Zusammenarbeit durch die FCC in der Untersuchung nicht einverstanden", zitiert die Los Angeles Times eine Google-Sprecherin. Das Unternehmen begrüßte aber die Feststellung, dass es nicht gegen das Gesetz verstoßen habe. Die Tageszeitung hat ausgerechnet, dass die Geldstrafe dem entspricht, was Google in knapp 20 Sekunden einnimmt.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Mediatheken
ARD braucht moderne Inhalte statt Technik

Der ARD-Vorsitzende will hunderte Millionen für Streaming-Technik ausgeben - von Inhalten ist keine Rede. Dabei braucht es die, um neue Zielgruppen zu gewinnen.
Ein IMHO von Tobias Költzsch und Sebastian Grüner

Mediatheken: ARD braucht moderne Inhalte statt Technik
Artikel
  1. Schneller als SSDs: Eine RAM-Festplatte bricht Geschwindigkeitsrekorde
    Schneller als SSDs
    Eine RAM-Festplatte bricht Geschwindigkeitsrekorde

    Schneller als SSDs und unendlich oft beschreibbar: Das verspricht ein Speichermedium, das RAM-Chips nutzt, aber über NVMe angesprochen wird.

  2. Solarstrom: Greenakku bietet Balkonkraftwerk mit Speicherakku an
    Solarstrom
    Greenakku bietet Balkonkraftwerk mit Speicherakku an

    Die Balkonkraftwerke von Greenakku sind ab sofort auch in Sets mit einem Akku verfügbar. So wird überschüssige Energie gespeichert.

  3. Morris Chang: TSMC-Gründer erklärt Globalisierung im Chipsektor für tot
    Morris Chang
    TSMC-Gründer erklärt Globalisierung im Chipsektor für tot

    Der ehemalige CEO des Halbleiterproduzenten TSMC geht davon aus, dass die Preise dadurch steigen werden. Taiwan steht vor einem Dilemma.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Amazon Coupon-Party • MindStar: MSI RTX 4080 -100€ • Neue RAM-Tiefstpreise • Sandisk MicroSDXC 256GB -69% • Neue Wochendeals bei Media Markt • Bosch Professional-Rabatte • Otto Oster-Angebote • 38-GB-Allnet-Flat 12,99€/Monat • Meta Quest Pro 1.199€ • [Werbung]
    •  /