Streaminganbieter: Kriselnder Werbemarkt sorgt für Anspannung
Anga Com Eigentlich sind alle Streaminganbieter zufrieden, aber wenn die Sprache auf Werbung kommt, sinkt die Stimmung. Man befürchtet einen Vertrauensverlust der Werbekunden.

Zunächst hat es noch Zufriedenheit gegeben allenthalben: Sabine Anger, Senior Vice President Streaming Central & Northern Europe bei Paramount ist mit dem Start von Paramount+ in Deutschland zufrieden, Christoph Schneider, Geschäftsführer von Amazon Prime Video, mit der Ausstrahlung des Dienstagsspiels der Champions League und Katja Hofem, Vice President Content DACH bei Netflix, natürlich mit der Oscar-prämierten Literaturverfilmung Im Westen nichts Neues.
Wie breit die Streaminganbieter inzwischen aufgestellt sind, zeigt sich insbesondere bei Netflix, denn auch mit der Reality-Serie Too Hot to Handle war Hofem zufrieden und stellte eine zweite Staffel in Aussicht – Oscar und Trash-TV in einem Abo. Die Bandbreite ist laut Hofem Teil des Erfolgsrezepts von Netflix. "Wir bleiben angriffslustig", sagte die Netflix-Managerin auf die Frage, ob überhaupt noch ein Genre vor dem Streaminganbieter sicher sei.
Verschiedene Metriken zur Reichweitenmessung
Dass die Streamingdienste nun auch im non-fiktionalen Bereich Inhalte anbieten, ist für Daniel Rosemann, Senderchef von ProSieben und Sat.1, nicht das Problem. "Deswegen stellen wir jetzt kein Genre ein", sagte er auf dem Mediengipfel in Köln. Was ihn eher stört, sind die verschiedenen Metriken, die zur Messung von Reichweiten eingesetzt werden, da die Streaminganbieter nicht Teil der AGF-Quotenmessung sind.
Rosemanns Problem: Erhalten die Werbekunden unterschiedliche Daten zu Reichweiten, verlieren sie das Vertrauen in die AGF-Messung. "Wir haben eines der methodisch besten TV- und Videomesssysteme der Welt", sagte der Senderchef. Immerhin: Die AGF will ihre Reichweitenmessung auf alle Endgeräte ausweiten.
"Wir alle hoffen auf das zweite Halbjahr"
Verlässliche Zahlen sind für Rosemann wichtig, denn der Werbemarkt kriselt. "Die Stimmung ist nicht gut", sagte Matthias Dang, Co-CEO bei RTL Deutschland und CEO der Ad Alliance, auf dem Mediengipfel. Die hohe Inflation führe zu einer hohen Anspannung unter den Werbekunden. "Wir alle hoffen auf das zweite Halbjahr", sagte Dang.
Trotz Werbekrise liegen die Hoffnungen auch auf Advertising-based Video on Demand (AVoD). "Es gibt eine hohe Nachfrage nach digitaler Werbung mit Targeting", sagte Dang. Das liegt laut Rosemann auch daran, dass die vergleichsweise geringe Zahlungsbereitschaft der Deutschen für Subscription-based Video on Demand (SVoD) den Markt deckele.
Amazon-Video-Prime-Geschäftsführer Schneider warf indes ein, dass weniger als die Hälfte der deutschen Haushalte ein SVoD-Abonnement hätten und der Markt noch viel Potenzial biete. "Über AVoD kann man den Nutzer an SVoD heranführen", sagte Schneider.
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Ich meine damals mal gehört zu haben das es für die Teilnahme wohl etwas Geld und ein TV...
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