Streaming und Fußball: Dazn kostet monatlich doppelt so viel wie bisher
Der Anbieter Dazn hat den Preis für Neukunden drastisch erhöht, um die hohen Kosten für Sportrechte reinzuholen.

Der Streaminganbieter Dazn erhöht erneut die Preise - dieses Mal allerdings drastischer als bei der vorherigen Preiserhöhung im August 2021. Die Kosten für ein Monatsabonnement verdoppeln sich ab dem 1. Februar 2022 für neue Kunden. Statt bisher 14,99 Euro steigen die Kosten auf 29,99 Euro pro Monat. Der Vertrag für ein Jahr kostet bald 274,99 Euro statt bisher 149,99 Euro.
Dieser Preisanstieg gilt nach Dazn-Angaben für neue Abonnenten und jene, "die ihre beendete Mitgliedschaft reaktivieren". Bestehende Abonnenten zahlen zunächst noch bis zum 31. Juli 2022 den bisherigen Preis. Wie viel diese Kundengruppe anschließend bezahlen muss, sei noch nicht geklärt, hieß es.
Dazn hatte zuletzt massiv in Rechte investiert und Konkurrenten beim Wettbieten um die Medien-Angebote der Deutschen Fußball Liga und der UEFA ausgestochen. Der Streaminganbieter darf seit Beginn der Saison die Partien der Fußball-Bundesliga am Freitagabend und am Sonntagnachmittag live zeigen. Außerdem sind fast alle Spiele der Champions League im Angebot - während Sky leer ausging.
So begründet Dazn die Preiserhöhung
Zu Begründung des enormen Preisanstiegs schrieb Dazn: "Damit wird die Sport-Plattform der Qualität und der Wertigkeit ihres seit Saisonbeginn stark erweiterten Angebots gerecht und positioniert sich mit einem angemessenen Preis im Marktgefüge." Weitere Details wie die Abonnentenzahl nannte der Anbieter nicht. Unwahrscheinlich scheint aber, dass der derzeitige Kundenstamm und die bisherigen Preise ausreichen, um die Rechtekosten von mehreren 100 Millionen Euro im Jahr auszugleichen.
Trotz der Preiserhöhung stehen Dazn-Inhalte maximal in HD-Auflösung, also in 720p zur Verfügung. Es gibt also weder Full-HD-Auflösung noch Inhalte in 4K. Dazn erlaubt maximal zwei parallele Streams, die Anmeldung ist auf fünf Geräte beschränkt.
"Eine weitere Preiserhöhung war angesichts der Werthaltigkeit der Bundesliga- und Champions-League-Rechte und der Rechtekosten durchaus erwartbar", sagte Christian Frodl der Deutschen Presse-Agentur. Er ist Experte im Sportrechtemarkt und arbeitet bei der Kanzlei Klinkert Rechtsanwälte. Er fügte hinzu: "Dieser Preissprung ist allerdings überraschend hoch ausgefallen."
Dazn hat mit 9,99 Euro pro Monat begonnen
Seit August 2016 ist Dazn in Deutschland aktiv und hatte zunächst für Aufsehen gesorgt, als es sich die Rechte für die Premier League sichern konnte. Anfangs kostete das Monatsabonnement 9,99 Euro. Zuletzt hatte der Anbieter zur neuen Spielzeit die Abopreise von 11,99 Euro auf 14,99 Euro pro Monat erhöht und diese Preiserhöhung als fair bezeichnet. Zum Paket des Anbieters gehören nach eigenen Angaben in Deutschland 8.000 Live-Sport-Events pro Jahr. Er hat zuletzt große Erstliga-Pakete für den italienischen und spanischen Markt erworben.
"Es ist eine Neupositionierung des Produkts im Premiumsegment", sagte der früher für die DFL und Sky tätige Rechte-Experte Frodl über die Preiserhöhung von Dazn: "Kernzielgruppe sind nun langfristig gebundene Bestandskunden. Die ursprünglich von Dazn angesprochenen jüngeren Kunden mit Wunsch nach einem flexiblen Abo und hoher Preissensitivität dürften mit der neuen Preisstruktur hadern. Insofern ist es spannend zu sehen, wie sich dieser Schritt auf die Marktwahrnehmung von Dazn auswirkt."
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Dieser Blödsinn ist teilweise auch heute noch so. Man will ein Spiel schauen und DAZN...
Ich meinte die Bandbreite des Videostreams, also Bitrate...
Wäre ggf. jetzt zum Six Nations Cup (Rugby) auch wieder eingestiegen aber warum soll ich...
Wenn man die Serien nicht dauerhaft oder immer gleich bei Erscheinen sehen möchte, kann...