Streaming: Spotify-CEO verteidigt Rogan-Podcast vor Mitarbeitern

Daniel Ek zufolge braucht Spotify exklusive Podcasts, um am Markt zu bestehen - auch wenn ihre Hosts sich kontrovers äußern wie etwa Joe Rogan zur Coronaimpfung.

Artikel veröffentlicht am ,
Spotify-CEO Daniel Ek
Spotify-CEO Daniel Ek (Bild: Reuters)

Der CEO von Spotify, Daniel Ek, hat zusammen mit anderen Managern in einem virtuellen Meeting den Mitarbeitern seine Sicht der Dinge bezüglich der Kontroverse um den Podcast von Joe Rogan dargelegt. The Verge liegt die Audioaufzeichnung des Gesprächs vor, zudem konnte die Webseite Chatprotokolle der Mitarbeiter einsehen.

Ek erklärte in seiner Rede, dass Spotify kein Publisher sei, sondern lediglich eine Plattform für Inhalte. Entsprechend könne man jemandem wie Joe Rogan nicht bestimmte Meinungen oder auch Gäste verbieten. Stattdessen müsse eine Plattform wie Spotify auch Meinungen aushalten, die gegen die eigenen Überzeugungen sprächen.

In internen Chatgruppen hatten sich Spotify-Mitarbeiter beklagt, dass sich die Chefetage des Unternehmens über mehrere Tage nicht zu der Sache geäußet hat. Einige berichten, dass Verwandte und Freunde sie angesprochen hätten, wie sie noch bei einem Unternehmen arbeiten könnten, das Talker wie Joe Rogan veröffentliche.

Belegschaft versteht Fokus auf Rogan nicht

Rogan hatte in seinem Podcast die Coronapandemie verharmlost und unter anderem gesagt, dass Jugendliche sich nicht impfen lassen sollten. Daraufhin zogen mehrere Musiker ihre Musik von Spotify zurück. Zudem hat der Talker in der Vergangenheit andere Äußerungen von sich gegeben, die als rassistisch kritisiert wurden. Unter der Belegschaft machte sich Unverständnis breit, dass Spotify sich so stark auf Rogans Podcast konzentriert.

Ek erklärte, dass Rogans Sendung ein Unterscheidungsmerkmal zu anderen Podcastanbietern sei und dass Spotify sich ohne ihn nicht von der Konkurrenz absetzen könne. Entsprechend scheint Rogans Podcast gesetzt zu sein, auch wenn er mitunter kontroverse Inhalte verbreitet.

Ek zufolge solle Spotify mehr exklusive Podcasts mit unterschiedlichen Meinungen verpflichten. Darüber könne das gesteckte Ziel erreicht werden, 50 Millionen Creators und 1 Milliarde Nutzer zu gewinnen. Mehr Podcasts würden aber auch mehr Meinungen bedeuten, die einem persönlich nicht gefallen könnten.

Eks Ansprache überzeugt nicht alle

The Verge hat auch Zugriff auf die interne Kommunikation während des Meetings. Darin zeigt sich, dass zahlreiche Mitarbeiter unzufrieden damit sind, dass Ek nicht nur Rogan exklusiv verpflichtet hat, sondern ihn auch noch verteidigt. Auch die Unterscheidung zwischen Publisher und Produzenten können viele Mitarbeiter angesichts dessen, dass Spotify mit Rogan wirbt, nicht nachvollziehen.

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Mafjol 07. Feb 2022

klar jeder hat ein Recht auf eigene Meinung. Aber nicht auf eigene Fakten. Es sollte um...

forenuser 04. Feb 2022

Vielleicht möchten die Lieferanten aber auch nicht mit einer bestimmten Richtung...

Dwalinn 04. Feb 2022

In der Bibel steht wenigstens nicht das Wurmmittel gegen Corona helfen

gamesartDE 04. Feb 2022

100 Millionen? WTF;



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