Streaming: Netflix drohte bei unerlaubtem Konten-Sharing mit Sperrung
Abonnenten von Netflix mussten sich darauf einstellen, dass das Konto gesperrt wird, falls es unerlaubt mit anderen geteilt wird. Es gilt vorerst nicht mehr.

Noch bevor das Teilen eines Kontos über Haushaltsgrenzen hinweg gegen eine Gebühr erlaubt wird, will Netflix in Deutschland möglicherweise dagegen vorgehen, wenn ein Abo mit anderen unerlaubt geteilt wird. Diesen Schritt hat das Unternehmen einen Tag später zurückgezogen. Der Streamingdienst erlaubt die Nutzung eines Abos gemeinsam mit anderen nur, wenn diese zum gleichen Haushalt gehören.
Im Hilfebereich von Netflix gibt es eine neue Seite, in der die Maßnahmen erklärt werden, die der Anbieter bei einer missbräuchlichen Nutzung des Abos unternehmen will. Zudem wird erklärt, wie das Angebot auf Reisen dennoch weiter verwendet werden kann - allerdings mit gravierenden Einschränkungen.
Nach Angaben von Netflix werden Informationen wie IP-Adressen, Geräte-IDs und Kontoaktivitäten überwacht, um anhand dieser Daten zu ermitteln, ob ein Abo außerhalb des Hauptstandorts verwendet wird. "Um sicherzustellen, dass Sie Netflix unterbrechungsfrei nutzen können, verbinden Sie sich mindestens einmal alle 31 Tage mit dem WLAN-Netzwerk an Ihrem Hauptstandort und streamen Sie etwas über die Netflix-App oder -Webseite."
Damit werde ein Hauptstandort erkannt und ein bekanntes Gerät so eingerichtet, dass dieses auch abseits des Standorts genutzt werden könne, heißt es von Netflix. Das setzt voraus, dass alle Personen im Haushalt immer den gleichen Internetzugang verwenden. Das Unternehmen weist darauf hin, dass "Personen, die nicht zu Ihrem Haushalt gehören", zum Streamen "ihr eigenes Konto verwenden" müssen.
Netflix-Nutzung auf Reisen mit Einschränkungen
Erkennt Netflix ein Gerät, das nicht zum Hauptstandort des Abobesitzers gehört, wird dieses "möglicherweise für die Wiedergabe von Netflix gesperrt". In einem weiteren Unterpunkt heißt es vollmundig: "Wenn Sie sich auf Reisen befinden oder an verschiedenen Orten leben, können Sie Netflix weiterhin genießen."
Wer sich allerdings längere Zeit abseits des Hauptstandorts befindet, muss damit rechnen, dass das betreffende Gerät für die Wiedergabe gesperrt wird. Es lässt sich erst wieder nutzen, wenn ein zeitlich befristeter Zugangscode beim Anbieter angefordert wird. Damit können "Sie Netflix an sieben aufeinanderfolgenden Tagen nutzen", heißt es weiter.
Gebühr für erlaubtes Konten-Sharing kommt später
Das bedeutet, dass Netflix-Abonnenten während eines dreiwöchigen Urlaubs bis zu dreimal den Kundendienst kontaktieren müssen, um ein bezahltes Abo auch auf Reisen in der gesamten Zeit nutzen zu können. Offen ist hierbei, wie schnell die Gerätesperre aktiviert wird.
Vergangene Woche teilte der Streaminganbieter mit, dass die Gebühr für die Legalisierung des Konten-Sharing in weiteren Ländern nicht mehr Anfang des Jahres kommen werde. Derzeit ist der Start für das laufende Quartal 2023 geplant. Näher grenzte Netflix diesen Zeitraum nicht ein.
Zudem machte das Unternehmen noch keine Angaben dazu, wie hoch die Gebühren für das Konten-Sharing sein werden. Netflix probiert das Teilen von Konten in einigen Ländern bereits aus und dort ist die Zusatzgebühr niedriger als bei einem normalen Abo.
Nachtrag vom 1. Februar 2023, 11:46 Uhr
Netflix hat die betreffende Hilfeseite ohne jeglichen Hinweis umgeschrieben. In der neuen Version wird nicht mehr mit Sperrungen gedroht. Wir haben die aktuelle Entwicklung bei Netflix in einem gesonderten Artikel zusammengefasst.
Nachtrag vom 9. Februar 2023
Netflix hat Golem.de darauf hingewiesen, dass die Regelungen auf Reisen bezüglich der Netflix-Nutzung nicht so umgesetzt werden, wie es auf der Hilfeseite ursprünglich beschrieben wurde. Es soll auf Reisen problemlos möglich sein, das Netflix-Abo zu nutzen, auch wenn sich Kunden abseits des Hauptstandorts aufhalten, versicherte der Sprecher. Eine Vergabe entsprechender Zugangscodes sei nicht geplant.
Golem-Umfrage zu Konten-Sharing bei Netflix
Dieser Artikel erhält eine Umfrage dazu, wie unsere Leserschaft auf die Einführung der Netflix-Zusatzgebühr für Konten-Sharing reagiert. Wir würden uns freuen, wenn möglichst viele mitmachen. Die Umfragedaten werden natürlich anonym erhoben und wir werden das Ergebnis dazu demnächst veröffentlichen.
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Eben. Welche Person schaut, kann Netflix nicht feststellen, nur welche Geräte und wo...
Es gibt da auch dieses Konzept mit dem man den zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg eines...
Weil das jahrelang so war ;-)
zuhause.local und die SSID heißt WLAN-XYZABCDFERTS
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