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Streaming-Abos: Wow zu teuer, Netflix ohne Qualitätsvorteil, Amazon bindend

Die Vielfalt des Angebots hat weit weniger Einfluss auf den Abschluss eines Streaming -Abos als gedacht. Auch der Preis ist manchmal zweitrangig.
/ Mario Petzold
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Gestreamt wird ausdauernd, mit mehreren Diensten und nicht gerade preissensibel. (Bild: Pixabay/Mohamed_hassan)
Gestreamt wird ausdauernd, mit mehreren Diensten und nicht gerade preissensibel. Bild: Pixabay/Mohamed_hassan

Ein Forschungsteam der Bauhaus-Universität Weimar(öffnet im neuen Fenster) und der Technischen Hochschule Köln hat in einer bevölkerungsrepräsentativen Studie mit 1.030 Befragten die Nutzung von Streamingdiensten in Deutschland untersucht. Durchschnittlich werden für solche Angebote 28 Euro pro Monat ausgegeben, nicht pro Haushalt, sondern pro Person.

Typischerweise zweieinhalb Dienste nutzt dabei jeder, die vergleichsweise lange abonniert bleiben. Lediglich ein Viertel der Befragten kündigte im letzten Jahr einen Dienst. Drei von fünf Studienteilnehmern hätte zudem noch nie ein Abonnement abgeschlossen, um nur einen bestimmten Inhalt zu schauen und anschließend wieder zu kündigen.

Inhalte machen kaum Unterschiede

Bei Fragen zur Qualität der jeweiligen Anbieter ergaben sich fast identische Bewertungen für alle Dienste. Nur Disney+ und Wow wurden etwas schlechter bewertet. Dagegen werden Joyn und Paramount+ gezielt wegen deren Eigenproduktionen abonniert, schneiden aber in der Qualitätsbewertung nicht besser ab als der Rest.

Auffällig sind hohe Schwankungen bei der Bereitschaft, einzelne Dienste zu kündigen. Amazon Prime Video, das allerdings auch mit Vorteilen bei der Nutzung des Onlineshops verknüpft ist, wird am langfristigsten abonniert. 80 Prozent der Befragten nutzen den Dienst schon länger als zwei Jahre.

Bei Netflix sind es 65 Prozent. Hohe Fluktuationen gibt es hingegen bei Paramount+, Disney+ oder Wow, bei denen nur ein Fünftel der Befragten schon länger ein Abonnement besitzt.

Preis wenig relevant, vor allem auf Dauer

Nur etwas mehr als die Hälfte der Studienteilnehmer gab an, dass ein günstiger Einstiegspreis ausschlaggebend für den Vertragsabschluss war. Je länger ein Abo besteht, desto unwahrscheinlicher wird die Kündigung wegen des Preises.

Für kleinere Dienste gilt das aber nur bedingt. Diese werden häufiger als Zusatzleistung zu anderen Verträgen gebucht und auch nach Preisleistungsverhältnis ausgesucht. Der Studie zufolge schneidet RTL+ hier am besten ab. Am wenigsten Leistung fürs Geld wurde hingegen Wow bescheinigt.


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