Streamer: Nintendo gewinnt Rechtsstreit gegen EveryGameGuru
Vor einem Bundesgericht in Colorado hat Nintendo ein Versäumnisurteil gegen einen Streamer mit dem Pseudonym EveryGameGuru erwirkt. Nintendo hatte den Fall im November 2024 eingereicht.
Dem Beklagten wurde vorgeworfen, vorab erlangte Raubkopien von Switch-Spielen gestreamt sowie auf Emulatoren und Umgehungstools verwiesen zu haben.
Nachdem EveryGameGuru auf die Klage nicht reagierte, beantragte Nintendo ein Versäumnisurteil. Der Richter empfahl Anfang Oktober 2025, dem Unternehmen 17.500 US-Dollar Schadenersatz zuzusprechen.
Laut Torrentfreak(öffnet im neuen Fenster) hätte Nintendo durchaus mehr Geld erhalten können – bis zu einer Million US-Dollar. Seit Ende Oktober 2025 ist das Urteil final.
Doch nicht alle Anträge von Nintendo hatten Erfolg: Das Gericht lehnte es ab, eine pauschale Vernichtung sämtlicher "Umgehungsgeräte" anzuordnen; die Forderung sei "unklar" und "unvernünftig" , zumal sich vieles auf frei verfügbare Software beziehe.
Ebenfalls zurückgewiesen wurde eine Ausweitung der Verfügung auf unbenannte Dritte, da diese nicht konkret benannt waren. Zugleich untersagte das Gericht dem Streamer künftig weitere Rechtsverletzungen – eine breit gefasste, aber eben nur auf ihn beschränkte Verfügung.
EveryGameGuru: "Ich beherrsche die Straßen"
Der Beklagte hatte sich nach Gerichtsangaben der persönlichen Zustellung entzogen; deshalb erlaubte das Gericht eine alternative Zustellung per E-Mail und an Wohnadressen von Angehörigen.
In sozialen Medien hatte sich EveryGameGuru zuvor trotzig gezeigt: "Ihr führt vielleicht einen Konzern, aber ich beherrsche die Straßen", hatte er geschrieben. In der Sache hatte er sich allerdings nicht verteidigt.
Schon seit Jahren geht Nintendo mit Rechtsmitteln gegen die Verbreitung nicht lizenzierter Spiele, ROM-Seiten und Emulator-Projekte vor – und gewinnt nahezu jedes dieser Verfahren. Ziel ist laut Beobachtern weniger die hohe Schadenssumme als die abschreckende Wirkung auf Nachahmer.