Strategische Investition: Sony steigt bei Raspberry Pi ein
Sony will sein KI-Ökosystem bekannter machen, Raspberry Pi soll helfen: Dafür gibt es Geld vom langjährigen Partner.

Der japanische Konzern Sony ist für einiges bekannt, KI gehört nicht dazu. Um das zu ändern, geht das Unternehmen eine engere Partnerschaft mit der Raspberry Pi Ltd. ein und kauft einen Minderheitsanteil. Im Gegenzug wird es ein Entwicklungssystem auf Basis der Aitrios-Plattform von Sony Semiconductor Solutions (SSS) geben. Das gaben beide Unternehmen bekannt.
Wie genau das Entwicklungssystem aussehen soll, ist noch unklar. Ausgelegt ist Aitrios für Bilderkennung, aktuell bietet Sony lediglich eine einzige unterstützte Kamera an. Ebenso nebulös ist Aitrios selbst: Im Zentrum des Ökosystems stehen die Bildsensoren von SSS, die nach Spielen und Unterhaltungselektronik der wichtigste Bereich des Konzerns sind. Einen KI-Beschleuniger für das System gibt es offensichtlich nicht, es scheint sich um eine reine Softwareumgebung zu handeln.
Neben dem Software Development Kit existieren noch zwei Web-Anwendungen, über eine lassen sich Dienste bereitstellen sowie Nutzer und Projekte verwalten, die andere dient dazu, Anwendungen zu erstellen, zu trainieren und auf Geräte zu bringen. Über die Cloud sollen hier Entwickler, Integratoren und Gerätehersteller zusammenkommen. In den Geräten kommt die KI ohne Cloud aus – laut Sony ein Gewinn für Privatsphäre, Sicherheit und Zuverlässigkeit.
Weg vom Bastelcomputer
Gründer Eben Upton verfolgt seit Längerem eine stärkere Ausrichtung auf professionelle Anwender. Zwar ist das ursprüngliche Ziel, durch möglichst günstige Computer vielen Menschen die Möglichkeit zu geben, sich im Umgang damit zu bilden, nicht aufgegeben. Es läuft aber primär in der Raspberry Pi Foundation.
Bei der Raspberry Pi Ltd., die die Computer entwickelt und verkauft, hat sich der Fokus in den vergangenen Jahren merklich zu Kunden aus der Industrie verschoben. Der Ausbau der langjährigen Kooperation mit Sony – der Konzern fertigte ab 2012 die ersten in England hergestellten Raspberry Pi und liefert seit Jahren Bildsensoren für die Kameras – ordnet sich hier ebenfalls ein, für Privatpersonen dürfte Aitrios unserer Einschätzung nach kaum interessant sein. Es gibt genug Alternativen ohne Herstellerbindung.
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Da auf dem raspi auch Windows läuft, erhofft sich Sony im Falle eines erfolgreichen MS...
Die Intention ist hier wichtig. Das Ziel bleibt: Menschen an den Computer heranführen...
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