Straßenbeleuchtung: Detroit kämpft mit LED-Ausfällen und der Hersteller schweigt
Gut 40 Prozent der Straßenbeleuchtung funktionierten in Detroit vor ein paar Jahren nicht. Mit einem LED-Erneuerungsprogramm sollte das behoben werden. Doch ausgerechnet ein bestimmter Straßenleuchtentyp von Leotek fällt reihenweise aus.

Die Stadt Detroit im US-Bundesstaat Michigan hat ein großes Problem mit ihren neuen LED-Straßenleuchten, wie Detroit News berichtet. Nach nur wenigen Jahren fällt demnach die von Leotek produzierte LED-Straßenbeleuchtung reihenweise aus - das Unternehmen ist verantwortlich für einen großen Teil eines LED-Erneuerungsprogramms in Detroit. Detroit News beruft sich auf Angaben der Public Lighting Authority (PLA) der Stadt. Diese erwarte den Ausfall oder Teilausfall von bis zu 20.000 LED-Leuchten, die entweder schwächer oder "ausbrennen" würden.
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Das Problem fiel bereits im Herbst 2018 auf, Leotek hat es auch schon genauer analysiert. Offenbar entsteht enorme Hitze, die dafür sorgt, dass die optische Linse oberhalb der LED ausbrennt. Bilder, die Detroit News zeigt, lassen sogar Löcher in der Optik erkennen. Der Halbleiter-Chip leuchtet - wenn er denn noch funktioniert - durch dieses Loch, dessen Ränder verkohlt aussehen. Leotek hat versprochen sich des Problems anzunehmen, sich laut Vertretern der Stadt aber in den vergangenen Wochen nicht mehr gemeldet. Auch Anfragen von Detroit News wurden nicht beantwortet.
Die Stadt hat für den Kauf von 25.320 LED-Leuchten des Models E-Cobra (PDF-Datenblatt) 3,9 Millionen US-Dollar ausgegeben, das entspricht etwa 155 US-Dollar je Leuchte. Das wirkt recht günstig, zumal der Kaufvorgang 2014 initiiert wurde, als der Einsatz der Technik noch am Anfang stand und die Preise entsprechend hoch waren. Dazu kommen noch einmal 5,9 Millionen US-Dollar für die Installation des Systems. Laut der PLA beinhaltet der Vertrag eine Zehnjahresgarantie inklusive Austauschservice.
Nach Angaben der Stadt verstößt Leotek gegen diesen Vertrag: Das Unternehmen soll sich weigern, Garantieleistungen durchzuführen. Die Stadt hat bereits rechtliche Schritte gegen das Unternehmen ergriffen, schließlich sollten die Leuchtmittel mindestens ein Jahrzehnt überstehen.
Nach Herstellerdaten sollen die Leuchtmittel 90 Prozent ihrer Helligkeit über einen Zeitraum von 100.000 Stunden beibehalten können. Das wären selbst im Dauerbetrieb mehr als 11 Jahre. Da Straßenbeleuchtung zudem nicht sofort bei Sonnenuntergang aktiviert werden muss, kann man davon ausgehen, dass ein Jahrzehnt sehr realistisch ist - zumal LEDs auch unter 90 Prozent noch ausreichend hell sind. Dass Leuchtmittel im Laufe der Zeit dunkler werden, ist ein normaler Vorgang und nicht nur auf LEDs beschränkt.
Durch die Ausfälle der Straßenleuchten sind einige Gegenden Detroits bereits zu dunkel. Detroit News zufolge hatte die Stadt Berkeley im Bundesstaat Kalifornien ebenfalls Probleme mit Leotek. Dort gibt es bereits Verhandlungen über eine Lösung. Der ohnehin arg gebeutelten Stadt Detroit hilft das wenig.
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Es trifft eine Stadt, die sich gerade erst erholt |
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Genau wegen den hohen Anschaffungskosten ist es bei uns ja eine Miete geworden. So...
das es auch andere trifft und nicht nur bei mir die LEDs schon nach einem...
Hallo, Die LEDs überleben das wohl und brennen anscheinend die Optik durch. Ich kann die...
Hängt hauptsächlich davon ab, wieviel in die Ansteuerelektronik investiert wurde (wobei...
Natürlich wird ein sehr geringer Teil absorbiert. Wenn man einen richtigen Diffusor nimmt...