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Strafverfolgung: FBI tarnt sich als Geldwäscher namens "Elon Musk"

Nach der Festnahme eines Geldwäschers hat das FBI dessen Dienste monatelang fortgeführt. Auch ein Darknet -Forum namens White House Market war involviert.
/ Marc Stöckel
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FBI-Ermittler im Einsatz (Symbolbild) (Bild: ROBYN BECK/AFP via Getty Images)
FBI-Ermittler im Einsatz (Symbolbild) Bild: ROBYN BECK/AFP via Getty Images

Die US-amerikanische Sicherheitsbehörde FBI hat offenbar unter dem Namen des Milliardärs Elon Musk monatelang eine Geldwäscheoperation weiterbetrieben, nachdem deren ursprünglicher Betreiber ElonmuskWHM im Jahr 2023 stillschweigend festgenommen wurde. Das berichtet Gizmodo(öffnet im neuen Fenster) unter Verweis auf Recherchen des Nachrichtenmagazins 404 Media(öffnet im neuen Fenster) .

Die Operation ermöglichte es Kriminellen wie Hackern oder Drogenhändlern, sich durch ihre illegalen Aktivitäten erbeutete Kryptowährungen auszahlen zu lassen und dabei anonym zu bleiben.

Der Betreiber behielt dafür eine Provision in Höhe von 20 Prozent ein und ließ den Nutzern den übrigen Geldbetrag in Form von Bargeld per Post zukommen. Beworben wurde der Dienst in einem Darknet-Forum namens White House Market (WHM).

10 Jahre Haft für Geldwäsche

Den Angaben nach wurden 2021 erste Ermittlungen gegen ElonmuskWHM und seine Geldwäschedienste eingeleitet. Insgesamt soll der Geldwäscher etwa 90 Millionen US-Dollar verschickt haben. Der Betreiber soll zudem damit geprahlt haben, innerhalb weniger Jahre selbst rund 30 Millionen US-Dollar verdient zu haben, und stellte Einnahmen in Höhe von einer Million US-Dollar pro Woche in Aussicht.

In Kooperation mit dem US-amerikanischen Postdienst USPIS verfolgte das FBI den Bargeldtransport und machte ElonmuskWHM ausfindig. Es handelte sich um einen 30-jährigen indischen Staatsangehörigen; im Januar 2025 wurde er wegen Verschwörung zur Geldwäsche zu einer Haftstrafe von mehr als 10 Jahren verurteilt(öffnet im neuen Fenster) .

Fragwürdige Methoden

Die Ermittlungsmethoden der Strafverfolger bei der Suche nach ElonmuskWHM waren aber wohl teilweise fragwürdig, wenn nicht sogar rechtswidrig. So soll das FBI etwa Google dazu aufgefordert haben, Informationen zur Identifizierung aller Personen herauszugeben, die sich über einen Zeitraum von acht Tagen ein bestimmtes Youtube-Video angesehen hatten. Dabei flossen also offenkundig Daten vieler Unbeteiligter.

Für das FBI waren die Ermittlungen nach der Festnahme des Täters zudem längst nicht beendet. Dem Bericht zufolge betrieben die Strafverfolger den Geldwäschedienst selber noch etwa elf Monate lang weiter, um weitere Verbrechen rund um Drogenhandel und Cyberkriminalität aufzuklären. Dabei sollen die Ermittler teilweise mit Kriminellen in Kontakt gekommen sein, die durch ihre illegalen Aktivitäten mehrere Millionen US-Dollar einnahmen.


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