Stop Killing Games: Ubisoft-Chef verteidigt Server-Aus - "Nichts ist für immer"

Ubisoft-Chef Yves Guillemot hat sich auf der Hauptversammlung des Unternehmens am 10. Juli 2025 erstmals ausführlich zur Kampagne Stop Killing Games geäußert. Die Initiative hatte über 1,3 Millionen Unterschriften gesammelt, nachdem Ubisoft den Online-Support für das Rennspiel The Crew vollständig eingestellt und es damit unbrauchbar gemacht hatte.
Guillemot verteidigte laut dem Transkript(öffnet im neuen Fenster) das Vorgehen. Man habe bei Ubisoft "schon immer sehr viel Unterstützung" geboten und versuche, Spiele "so lange wie möglich lauffähig zu halten."
Zudem würden Kunden rechtzeitig informiert, wenn ein Dienst eingestellt werde: "Wir informieren die Leute im Spiel selbst, wir informieren sie über unsere Plattformen - und wir geben ihnen Zeit, sich darauf einzustellen."
Bei The Crew sei ein entsprechender Hinweis über das Menü platziert worden, zusätzlich habe es laut Guillemot eine 30-Tage-Vorwarnung gegeben. Kritik an der dauerhaften Deaktivierung ließ er nur eingeschränkt gelten.
"Der Support für Spiele kann nicht ewig weiterlaufen" , sagte der Ubisoft-CEO. "Wir bieten einen Service an - aber nichts ist in Stein gemeißelt. Irgendwann endet dieser Service. Nichts ist für immer."
The Crew 2 bekommt einen Offlinemodus
Gleichzeitig betonte Guillemot, dass Ubisoft an Lösungen arbeite, um künftig kundenfreundlicher mit dem sogenannten End-of-Life umzugehen.
Ein Beispiel sei der bis Ende 2025 geplante Offlinemodus für The Crew 2, mit dem das Nachfolgespiel auch ohne Serververbindung spielbar bleiben soll. Für das ursprüngliche The Crew ist eine vergleichbare Lösung nicht geplant.

Auch der Branchenverband Video Games Europe äußerte sich gerade . Die Organisation warnt eindringlich, dass eine gesetzliche Pflicht zur Bereitstellung privater Server für alte Spiele zu deutlich höheren Entwicklungskosten führen könnte.
Eine starre Vorgabe könnte kleinere Studios besonders treffen, da die Einrichtung und Wartung der geforderten Optionen je nach Titel mit erheblichem Aufwand verbunden sei.



