Stepping Out Of The Slate: Yamaha erfindet physische Interaktion für Smartphone-Musik
Keine Lust mehr, nur auf eine Schaltfläche zu tippen, um Musik zu hören? Yamaha hat da etwas entwickelt. Einen Smartphone-Plattenspieler zum Beispiel.

Viele Musikliebhaber, vor allem ältere, die noch mit analogen Tonträgern aufgewachsen sind, gehen nur ungern mit immateriellen Musikdateien um. Statt einer Interaktion gibt es ein Tippen auf einen Bildschirm. Telefonieren, Foto aufnehmen, Musik abspielen - alles gleich. Designer des japanischen Mischkonzerns Yamaha haben sich Möglichkeiten überlegt, auch im Zeitalter mobiler Touchscreengeräte mit Musik zu interagieren.
Stepping Out Of The Slate nennen die Yamaha-Designer ihre "Vorschläge für neue Musikgeräte, die in Symbiose mit Smartphone-Apps funktionieren". Trotz der Bequemlichkeit, die digitale Musik fraglos biete, gebe es, so glauben die Designer , "immer noch eine Sehnsucht nach einer substanzielleren und taktilen Interaktion [...], die mit der Bedienung über ein Touchpanel nicht erreicht werden kann".
Um diese Sehnsucht zu stillen, haben die Designer vier interaktive Geräte entwickelt. Das erste ist TurnT, eine Art Plattenspieler - englisch: Turntable - für das Smartphone. Das Mobilgerät wird daraufgelegt, auf dem Bildschirm erscheint die Animation einer sich drehenden Langspielplatte. TurnT verfügt über einen kleinen Tonarm. Wird der auf die virtuelle Platte gelegt, spielt die Musik.
Ein Lied wird per Tonarm gewählt
Wie in analogen Zeiten wird das nächste Stück angewählt, indem die Nadel an einer anderen Stelle auf der Platte abgesetzt wird. "Das vorsichtige Aufsetzen der Nadel auf die Schallplatte bringt sowohl die Nostalgie als auch den tiefen Respekt für die Musik zurück, die ihr abspielen wollt", heißt es auf der Webseite.
Eine Anmutung von Spieluhr hat der Winder: ein Schlüssel, der in einer Basis aus Holz steckt. Um Musik zu spielen, muss die Spieluhr aufgezogen werden. Das reicht dann für ein Stück. Beim Abspielen dreht sich der Schlüssel mit. Um den Eindruck akustisch abzurunden, werden Geräusche einer sich entspannenden Feder erzeugt.
Eher meditativ geht es beim Musiclight zu: Das Gerät ist ein Kerzenhalter, der mit dem Smartphone gekoppelt wird. Während die Musik spielt, wird ein sanfter Luftzeug erzeugt, der die Kerzenflamme im Takt der Musik flackern lässt. Erlischt die Flamme, verklingt auch die Musik. "Wie bei einem Lied am Lagerfeuer flackert die Flamme im Einklang mit dem Ton und schafft eine stimmungsvolle Atmosphäre", erklären die Designer.
Die Rhythmbots begleiten beim Spielen
Für Musiker sind die Rhythmbots gedacht: vier kleine Percussion-Instrumente, die mit dem Smartphone gekoppelt werden. Wird gesungen oder ein Instrument gespielt, spielen die Rhythmbots als "eine evolutionäre Form des Metronoms" mit. "Einen Rhythmus wie in einer Session zu erzeugen, ist eine tolle Möglichkeit, das Erlebnis des Musikmachens zu verbessern."
Der Mischkonzern Yamaha kennt sich sowohl mit Musikinstrumenten als auch mit Unterhaltungselektronik aus. Sie wüssten deshalb, dass eine Interaktion positive Gefühle auslöse, schreiben die Designer. "Ausgehend von dem latenten Wunsch nach optimaler Interaktion untersuchten wir daher die Machbarkeit einer neuen funktionalen Schönheit, die den wahren Erlebniswert vertieft und gleichzeitig mit den Annehmlichkeiten der sich weiterentwickelnden IT-Technologie koexistiert, indem wir die optimalen Teile der Geräte wieder einführen, die durch die Umstellung auf die Benutzeroberfläche ihre physische Präsenz verloren haben."
Ob die vier Prototypen reine Konzepte sind oder Yamaha plant, sie auf den Markt zu bringen, ist nicht bekannt.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Ne, versuch es mal lieber bei den South Park Machern. Die können immer gute Ideen für...
Kommentieren