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Stellenabbau: SAP-Finanzchef vergleicht Entlassungen mit dem Zähneputzen

Der SAP- Betriebsrat sieht Vertrauensschwund bei Kunden und Beschäftigten. Ständige Entlassungen würden SAP schaden.
/ Achim Sawall
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Manager beim Zähneputzen (KI-generiert) (Bild: Gemini / Achim Sawall/ Golem.de)
Manager beim Zähneputzen (KI-generiert) Bild: Gemini / Achim Sawall/ Golem.de

Der europäische Betriebsrat von SAP hat sich besorgt über die jüngsten Pläne des Softwareherstellers geäußert, jährlich ein bis zwei Prozent der Stellen zu streichen. In einer internen Mitteilung, die dem Handelsblatt vorliegt(öffnet im neuen Fenster) , warnt das Gremium vor "langfristigen Schäden" durch den Verlust von Talenten und schwindendes Vertrauen bei Kunden und Beschäftigten.

"Die Maßnahme scheint aus unserer Sicht eher auf kurzfristige finanzielle Ziele als auf eine strategische Transformation ausgerichtet zu sein" , sagte Betriebsratschef Andreas Hahn dem Handelsblatt auf Nachfrage. Die wiederkehrenden Einschnitte erfolgten ohne ausreichende Bewertung, kritisierte er. "Wir befürchten, dass der SAP-Vorstand Stellenstreichungen dauerhaft als Instrument einsetzen könnte, wenn die Finanzziele dies erfordern."

Bis zu 2.200 Stellen gefährdet

SAP beschäftigt derzeit rund 109.000 Menschen, damit könnten bis zu 2.200 Stellen betroffen sein. Zum konkreten Umfang und zur geografischen Verteilung äußerte sich der Softwarehersteller zunächst nicht.

Besonders die Kommunikation des Vorstands stieß in der SAP-Belegschaft auf Unverständnis: Finanzchef Dominik Asam verglich den Stellenabbau im Gespräch mit Finanzanalysten mit dem Zähneputzen – im Sinne einer Routine, die regelmäßig erfolgen solle.

Die Äußerung könnte auch so verstanden werden, dass Beschäftigte mit Zahnbelag verglichen werden. Inzwischen soll sich der Manager für die Formulierung entschuldigt haben.

Kulturwandel bei SAP

SAP erklärte dem Handelsblatt: "Während unsere Branche eine tiefgreifende, von KI und Cloud angetriebene Transformation durchläuft, konzentrieren wir uns auf die kontinuierliche Optimierung unserer Prozesse und Strukturen sowie auf strategische Investitionen in künftige Fähigkeiten." Das Unternehmen werde gezielt in Weiterbildung und Neueinstellungen in "kritischen Wachstumsbereichen" investieren.

Der SAP-Betriebsratsvorsitzende Eberhard Schick kritisierte die Ankündigung eines ständigen Stellenabbaus durch Vorstandschef Christian Klein bereits Ende Juli 2025 . "Wenn man jährlich ein bis zwei Prozent der Belegschaft austauschen will, dann zeigt das einen Kulturwandel bei SAP. Wir vermuten auch einen Zusammenhang mit dem neuen Performance-Management" , sagte Schick Golem auf Anfrage.


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