Benchmarks und Fazit

Als Kernel für SteamOS nutzt Valve Linux 3.10, der durch die Langzeitpflege der Upstream-Entwickler noch mindestens zwei Jahre unterstützt werden dürfte. Im Gegensatz zu den meisten Linux-Distributionen nutzt SteamOS allerdings den Realtime-Preemption-Patch (RT-Preempt), der häufig im Embedded-Bereich eingesetzt wird. RT-Preempt sorgt für ein hartes Echtzeitsystem, wovon Valve sich bessere Reaktionszeiten und damit schnellere Spiele erwartet.

Für eine optimale Leistung empfiehlt Valve Steam-Nutzern unter Linux die proprietären Grafiktreiber von Nvidia oder AMD, dementsprechend sind diese auch in SteamOS vorhanden. Dabei stehen die aktuelle Version 331.20 für Nvidia-Karten mit OpenGL-4.4-Unterstützung sowie die Beta-Version von AMDs Catalyst 13.11 bereit. Für abenteuerlustige Spieler legt Valve die freien Intel-, Radeon- und Nouveau-Treiber bei. Anstelle der vor wenigen Wochen erschienenen Mesa-Version 10.0 wird die ältere 9.2.2 genutzt.

  • SteamOS basiert auf einem Linux-3.10-Kernel. (Screenshot: Marc Sauter/Golem.de)
  • Nach dem Steam-Login startet direkt der Big Picture Mode. (Screenshot: Marc Sauter/Golem.de)
  • Das Spieleangebot unter Linux umfasst neben Indie-Titeln vor allem Valve-Spiele. (Screenshot: Marc Sauter/Golem.de)
  • Hinzu kommen beispielsweise noch Metro Last Light und Serious Sam 3. (Screenshot: Marc Sauter/Golem.de)
  • In den Einstellungen unter Interface... (Screenshot: Marc Sauter/Golem.de)
  • ... befindet sich die Option, auf den Desktop zu wechseln. (Screenshot: Marc Sauter/Golem.de)
  • Einmal aktiviert, kann jederzeit auf die Gnome-Oberfläche umgeschaltet werden, Steam läuft weiter im Hintergrund. (Screenshot: Marc Sauter/Golem.de)
  • Vom Desktop aus ist die Installation von Programmen möglich... (Screenshot: Marc Sauter/Golem.de)
  • ..., beispielsweise Libre Office. (Screenshot: Marc Sauter/Golem.de)
  • Nicht alle installierten Programme werden unter Applications gelistet, darunter die Unigine-Benchmarks. (Screenshot: Marc Sauter/Golem.de)
Hinzu kommen beispielsweise noch Metro Last Light und Serious Sam 3. (Screenshot: Marc Sauter/Golem.de)

Windows mit Direct3D gegen SteamOS mit OpenGL

Für Spieler interessant ist die Frage, ob SteamOS bei gleicher Hardware eine höhere Leistung erzielt als Windows. Im Vergleich von SteamOS Alchemist und Windows 7 x64 zeigt sich, dass unter Valves Linux-Distribution Spiele auf Basis der Source-Engine deutlich mehr Bilder pro Sekunde darstellen als unter Windows. Dies passt zu den Messungen von Valve selbst.

Die Unigine-Benchmarks Heaven und Valley zeigen hingegen leichte Vorteile für Direct3D. Ein Detail am Rande: OpenGL ist wie üblich unter Windows langsamer als OpenGL unter Linux. Serious Sam 3 läuft unter Windows 7 rund doppelt so schnell wie unter SteamOS, eine Anfrage an Entwickler Croteam zu den Hintergründen ist bisher unbeantwortet. Bei Metro Last Light fehlt der integrierte Benchmark der Windows-Version, zudem gibt es kein Grafikmenü - nur einen Schieberegler für die Qualität, was einen Vergleich erschwert. Trine 2 verfügt unter Linux über eine fps-Grenze bei 30 Bildern pro Sekunde. Grafikfehler oder Abstürze traten in den von uns geprüften Spielen nicht auf.

Als Testsystem diente ein Core i7-3770K samt einer Evga Geforce GTX 680 Classified 4GB und 16 GByte DDR3-1600-Speicher, das Betriebssystem und die Anwendungen liegen auf einer 120-GByte-SSD. Alle Benchmarks wurden in 1.920 x 1.080 Pixeln bei maximaler Qualität durchgeführt. Als Windows-Treiber kam der Geforce 331.81 WHQL zum Einsatz.

SteamOS AlchemistWindows 7 x64
Counter Strike Source - Video Stress Test (8x MSAA, 16:1 AF)246 fps137 Fps
HL2 Lost Coast - Video Stress Test (8x MSAA, 16:1 AF)243 Fps148 Fps
Serious Sam 3 Death Canyon (Ultra-Preset)52 fps113 fps
Trine 2 Complete - Deadly Dustland (4x SSAA, 16:1 AF)30 fps (Lock)59 fps
Unigine Heaven v4.0 (4x MSAA)37 fps44 fps (D3D11), 32 fps (OGL)
Unigine Valley v1.0 (4x MSAA)49 fps56 fps (D3D11), 44 fps (OGL)
Benchmarks: SteamOS gegen Windows 7 x64

Fazit

Die Alchemist-Beta von SteamOS gibt nur einen Vorgeschmack auf das, was Valve in den kommenden Monaten mit dem kostenlosen Betriebssystem vorhat. Bisher fehlen elementare Funktionen wie das In-Home-Streaming. Im Big Picure Mode sind zudem nicht bei allen Spielen jegliche Optionen verfügbar, die im normalen Steam-Client geboten werden. Der Composition-Manager sorgt überdies häufig für Abstürze beim Wechsel auf den Gnome-Desktop.

Aus Sicht eines Windows-Nutzers bietet SteamOS derzeit keinen Grund, das Betriebssystem zu wechseln: Die Spieleauswahl unter Linux ist bis auf viele Indie-Titel relativ eingeschränkt, zudem bietet SteamOS zumindest in den von uns getesteten Spielen und Benchmarks im Mittel nur wenige Geschwindigkeitsvorteile. Sollten in Zukunft jedoch alle Funktionen implementiert sein und SteamOS höhere Bildraten als Windows bei einem ähnlichen Spieleangebot liefern, ist das Valve-Betriebssystem eine interessante Option.

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 Big Picture Modus mit Gnome-Desktop trifft Compositor-Bugs
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TheUnichi 15. Jan 2014

Du hast ihn auf jeden Fall nicht gefunden ;)

HubertHans 27. Dez 2013

Also bitte! Bei den integrierten Benchmarks die dort genannt werden bin ich selbst mit...

JakeJeremy 24. Dez 2013

Zumindest Mark of the Ninja und Rochard funktionieren sehr gut mit dem XBOX360...

Analysator 22. Dez 2013

Hey, ich fragte ja nur. Dann akzeptiere ich halt zu dumm zu sein den Sinn zu sehen. Ist...



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