Die meisten Spiele laufen rund - für 1,5 Stunden

Für unseren Test haben wir über ein Dutzend aktueller und älterer Titel ausgewählt, um mehrere Punkte zu prüfen: Starten sie, wie flüssig laufen sie und wie hoch fällt die Akkulaufzeit aus? Im Anschluss haben wir bei einigen Spielen unterschiedliche Optimierungen wie ein Fps-Limit oder Upscaling vorgenommen, um herauszufinden, wie viele Minuten oder Stunden sich dem Steam Deck zusätzlich noch entlocken lassen.

Vorneweg eine Einordnung zum besseren Verständnis, was das Valve-Handheld leisten kann: Die 1,6 Teraflops der im Aerith-SoC integrierten RDNA2-Grafikeinheit bei 1.280 x 800 Bildpunkten entsprechen rechnerisch fast exakt den 5,8 Teraflops einer Radeon RX 6500 XT bei 2.560 x 1.440 Bildpunkten, das Verhältnis aus Flops pro Pixel ist identisch. Die Performance ist also klar im unteren Segment zu verordnen, mit reduzierten Details lässt sich ungeachtet dessen eine ansehnliche Grafikqualität bei flüssigen Framerates erzielen.

Am ehesten lässt sich die Bildrate und Optik mit der einer Playstation 4 vergleichen, weshalb von dort portierte Titel auf dem Steam Deck ähnliche Resultate abliefern: So läuft God of War in 800p mit Original-Preset bei 30 bis 45 fps, bei Horizon Zero Dawn sind es ebenfalls mit Original-Voreinstellung etwa 30 bis 50 fps. Die Grafiklast schwankt bei Aloys Geschichte ein bisschen mehr als bei Kratos' Abenteuer.

Crysis Remastered und Cyberpunk 2077 sind spielbar

Titel wie F1 2021 rasen mit hohen Details bei 60 fps, aber Obacht: Wer bei Regen fährt, muss mit Abstürzen rechnen. Ältere Spiele wie Half-Life 2 Episode 2, Oblivion oder Worms Armageddon haben keine Probleme, die 60 fps zu halten, simple Games wie Defense Grid 2 oder Into the Breach erst recht nicht. Crysis erreicht bei mittleren Details rund 60 fps in der optimierten Remastered- statt der Vanilla-Umsetzung. Mit hohen Einstellungen fällt die Bildrate unter 30 fps, weshalb nur einzelne Regler zugunsten des exzellenten Motion Blur oder einer realistischeren Vegetation nach oben justiert werden sollten.

  • Crysis Remastered mit mittleren Details (Rechte: Crytek, Screenshot: Golem.de)
  • Cyberpunk 2077 mit hohen Details und Q-FSR (Rechte: CDPR, Screenshot: Golem.de)
  • Defense Grid 2 mit hohen Details (Rechte: Hidden Path, Screenshot: Golem.de)
  • Elden Ring mit mittleren Details (Rechte: From Software, Screenshot: Golem.de)
  • F1 2021 mit hohen Details (Rechte: Codemasters, Screenshot: Golem.de)
  • God of War mit Original-Details (Rechte: Sony, Screenshot: Golem.de)
  • HL2 Ep2 mit sehr hohen Details (Rechte: Valve, Screenshot: Golem.de)
  • Horizon Zero Dawn mit Original-Details (Rechte: Guerilla Games, Screenshot: Golem.de)
  • Into the Breach (Rechte: Subset Games, Screenshot: Golem.de)
  • Jurassic World Evolution 2 mit Steam-Deck-Preset (Rechte: Frontier Developments, Screenshot: Golem.de)
  • Lego Builder's Journey mit hohen Details und B-FSR (Rechte: Light Brick Studio, Screenshot: Golem.de)
  • TES4 Oblivion mit ultrahohen Details (Bild: Bethesda, Screenshot: Golem.de)
  • TES5 Skyrim SE mit ultrahohen Details (Bild: Bethesda, Screenshot: Golem.de)
  • The Witcher 3 mit hohen Details (Rechte: CDPR, Screenshot: Golem.de)
  • Trine 4 mit hohen Details (Rechte:  Frozenbyte, Screenshot: Golem.de)
  • Worms Armageddon mit D3D9 (Rechte: Team 17, Screenshot: Golem.de)
Crysis Remastered mit mittleren Details (Rechte: Crytek, Screenshot: Golem.de)
Preset (1.280 x 800)FramerateLaufzeit*
Crysis RemasteredMedium, SMAA 2Tx50-60 fps1:30 Stunden
Cyberpunk 2077High, Quality-FSR25-40 fps1:30 Stunden
Defense Grid 2High60 fps2:15 Stunden
Elden RingMedium25-35 fps1:30 Stunden
F1 2021High, TAA50-60 fps1:30 Stunden
God of WarOriginal30-45 fps1:30 Stunden
Half-Life 2 Episode 2Very High, 4x MSAA60 fps4:00 Stunden
Horizon Zero DawnOriginal30-50 fps1:30 Stunden
Into the BreachDefault60 fps5:00 Stunden
Jurassic Word Evolution 2Steam Deck25-40 fps1:30 Stunden
Lego Builder's JourneyHigh, Balanced-FSR60 fps1:30 Stunden
TES 4 OblivionUltra High, HDR60 fps3:30 Stunden
TES 5 Skyrim SEUltra, TAA30-40 fps1:45 Stunden
The Witcher 3High, SSAO30-40 fps1:30 Stunden
Trine 4High, TAA60 fps1:30 Stunden
Worms ArmageddonD3D960 fps4:45 Stunden
Performance von Valves Steam Deck *bei 85% Akku mit 60 Hz und voller Helligkeit

Cyberpunk 2077 läuft nicht ganz so schlecht, hier gilt es entweder das Medium-Preset zu verwenden oder Upscaling einzuschalten. Jurassic World Evolution 2 hat eine Voreinstellung für das Steam Deck, welche bei 25 bis 40 fps gut aussieht und bei Elden Ring fehlen gar die nervigen Ruckler der Windows-Version. Einige Worte zu Emulatoren: Via Desktop-Mode und Discover-Flatpaks ist etwa DuckStation als NoGUI-Version leicht zu installieren und als Steam-fremdes Spiel der Bibliothek hinzufügbar. Wer BIOS und ROMs hat, erhält so Zugriff auf Playstation-Titel wie Ehrgeiz oder Jade Cocoon.

Anderthalb Stunden als garantiertes Minimum

Unter voller Auslastung benötigt das Steam Deck rund 27 Watt, was angesichts des 40 Wattstunden-Akkus bei voller Helligkeit (400 cd/m²) in ungefähr 1,5 Stunden Laufzeit resultiert. Davon ausgehend gibt es diverse Tuning-Optionen: Ein Titel, der mit 60 fps läuft, macht mit 45 fps oft kaum weniger Spaß und einer, der gerade so auf 35 bis 40 fps kommt, ist mit konstant 30 fps besser bedient. Für Defense Grid 2, Into the Breach oder Worms Armageddon sind ohnehin keine 60 fps notwendig, weshalb sich 30 fps per Schnellzugriffsmenü förmlich aufdrängen.

Dieses beinhaltet genialerweise auch einen Schalter, um AMDs FidelityFX Super Resolution global für Spiele zu aktivieren. Wenn ein Titel selbst kein räumliches (spatial) oder zeitliches (temporal) Upscaling unterstützt, ist diese Option das Mittel der Wahl, indem wir einfach eine niedrigere als die native Auflösung einstellen. Die Kombination aus erhöhter Bildrate bei gleichzeitigem Drosseln lässt die Leistungsaufnahme sinken und die Akkulaufzeit steigen: In God of War kommen wir mit Quality-FSR (854 x 480) und 30-fps-Limit dank nur noch 14 Watt System-Power auf 2:30 Stunden. Geladen wird per 45-Watt-Netzteil, rund 80 Prozent sind in zwei Stunden erreicht.

Wie hoch die Leistungsaufnahme des Aerith-SoCs ausfällt, hat Einfluss auf den Lüfter: Wird der Chip voll belastet, röhrt der Propeller derart, dass wir den Pegel der beiden nach vorne gerichteten Lautsprecher weit hochdrehen müssen, um ihn zu übertönen. Mit In-Ears oder Kopfhörern stört der Lüfter nicht, Personen im selben Raum könnten sich aber gestört fühlen. Abseits vom Gaming springt der Rotor primär bei Spiele-Downloads an, weil die CPU hier Daten entpacken muss. Die mit SteamOS v3.2 eingeführte Software-Steuerung hat das Geräusch jedoch deutlich reduziert.

Ja, Windows 10/11 funktioniert, aber ...

Auch wenn das Steam Deck mit einem Betriebssystem ausgeliefert wird, lassen sich Windows 10 und Windows 11 installieren, da Valve mit einem Firmware-Update das notwendige fTPM des Aerith-Chips freigeschaltet hat. Die Treiber unterstützen GPU, Bluetooth, Wifi und den SD-Kartenleser, nicht aber die Lautsprecher oder die Klinkenbuchse. Wer Audio haben will, muss vorerst auf Bluetooth oder USB-C ausweichen. Ohne SteamOS fehlt der Gaming-Mode samt System-Updates, vor allem jedoch glänzt das Schnellzugriffsmenü inklusive Performance-Tools durch Abwesenheit.

Kommen wir zum Resümee!

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 Aerith-Chip für Höchstleistung unterwegsSteam Deck: Verfügbarkeit und Fazit 
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nille02 14. Mai 2022

Leider nein. Ich habe es gerade eben mal mit Rime aus dem Epic Store versucht. Ich hatte...

junichs 13. Mai 2022

Oder hole dir die Ayn Odin in der günstigsten Variante 180¤ + Zoll und versand => ~230...

ms (Golem.de) 12. Mai 2022

Ja, hab's deswegen lobend im Text erwähnt =)

nille02 09. Mai 2022

Wäre schön wenn es hier mal weiter geht. damit meine ich nicht nur die Windows Treiber...



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