Aerith-Chip für Höchstleistung unterwegs
Während Handhelds wie das Aya Neo Next auf einem Ryzen Mobile 5000U (Cezanne) basieren, hat sich Valve bei AMD ein exklusives Modell gesichert: Der Chip wird im Marketing-Material als Aerith bezeichnet, dabei dürfte es sich um eine Anspielung auf die beliebte Figur aus Final Fantasy 7 handeln. Tatsächlich kennen wir das SoC primär als Van Gogh, so wird es auch in den Systeminformationen genannt.
Inwieweit Aerith tatsächlich eine Custom-APU ist, also AMD das Van-Gogh-Design für Valve modifiziert hat, wissen wir nicht. So oder so wird der Chip im 7-nm-DUV-Prozess bei TSMC produziert und kombiniert Zen-2-Kerne mit einer RDNA2-basierten Grafikeinheit. Die vier CPU-Cores nutzen acht Threads (4C/8T) und laufen mit bis zu 3,5 GHz - zumindest theoretisch. In der Praxis sind Frequenzen zwischen 1,5 GHz und knapp 3 GHz üblich, weil APU-typisch das Power-Budget vorrangig der iGPU zugeteilt wird. Sie hat acht Compute Units, also 512 Shader-Einheiten (ALUs), und taktet mit bis zu 1,6 GHz.
Zu den Besonderheiten von Van Gogh gehört das Speicherinterface: Das ist 128 Bit breit und bindet LPDDR5-5500-Speicher an, was eine Bandbreite von 88 GByte/s für Prozessorkerne und Grafikeinheit ergibt. Zum Vergleich: Der Ryzen 7 5800U im Aya Neo Next hat eine 512-Shader-iGPU mit veralteter Vega-Technik und LPDDR4X-4266-Speicher, der nur 68 GByte/s erreicht. Erst die aktuellen Ryzen Mobile 6000U (Rembrandt) sind mit LPDDR5-6400 besser aufgestellt. Das Steam Deck nutzt 16 GByte RAM - als VRAM sind 1 GByte eingestellt, effektiv kann die Grafikeinheit aber bis zu 8 GByte adressieren.
Proton alias Steam Play für Linux-Kompatibilität
Weil das Steam Deck auf Linux statt auf Windows basiert, gibt es keine Microsoft'sche Direct3D-Grafikschnittstelle. Folgerichtig müssen Spiele entweder nativ vorliegen oder durch eine Übersetzungsschicht lauffähig gemacht werden, in der Praxis ist Letzteres die Regel. Valve selbst hat alte Klassiker wie Half-Life 2 und neue Titel wie das tolle (kostenlose!) Aperture Desk Job längst auf das Vulkan-Grafik-API portiert, einige weitere native Linux-Spiele sind Civilization 6 oder Shadow of the Tomb Raider.
Ergo bedient sich Valve zumeist besagter Übersetzungsschicht, die als Proton respektive Steam Play bekannt ist. Sie basiert auf Wine, fängt also die vom Spiel aufgerufenen Windows-Funktionen ab und übersetzt sie in passende Linux-Pendants. Bei unserem Test war Proton 7.0-2 aktuell und wurde standardmäßig für die meisten nicht-nativen Titel genutzt, der Wechsel auf eine andere als die voreingestellte Proton-Version ist jederzeit über die Kompatibilitätseinstellungen des jeweiligen Spiels möglich.
Um sich ein Bild davon zu machen, was mit Steam Play wie läuft, hilft ein inoffizielles Community-Projekt namens ProtonDB: Diese Datenbank listet im Detail auf, ob und wie gut ein Spiel auf dem Steam Deck funktioniert. Problematisch sind insbesondere solche Titel die Epic Games' EAC erfordern, weshalb beispielsweise Gears 5 nicht startet. Elden Ring nutzt diesen Anti-Cheater-Schutz ebenfalls, funktionierte aber inklusive der von Valve ausgewählten experimentellen Proton-Version einwandfrei.
In der Praxis wichtiger als Steam Play sind die Controller-Optionen: Diverse Spiele erfordern aufgrund von Launchern oder für Maus und Tastatur ausgelegten Menüs ein spezielles Layout. Üblicherweise ist eine passende Variante bereits installiert, sie wird sogar beim Start eingeblendet: In Skyrim etwa nutzen wir das Trackpad samt L2/R2, um ein Grafik-Preset auszuwählen und einen Spielstand zu laden, in Worms Armageddon durchweg. Wer will, kann das Layout jederzeit wechseln oder modifizieren - genial!
Wenden uns endlich der einzig relevanten Frage zu: But can it run Crysis?
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SteamOS macht Steam Deck einzigartig | Die meisten Spiele laufen rund - für 1,5 Stunden |
Leider nein. Ich habe es gerade eben mal mit Rime aus dem Epic Store versucht. Ich hatte...
Oder hole dir die Ayn Odin in der günstigsten Variante 180¤ + Zoll und versand => ~230...
Ja, hab's deswegen lobend im Text erwähnt =)
Wäre schön wenn es hier mal weiter geht. damit meine ich nicht nur die Windows Treiber...