Steam Deck: HDR unter Linux bleibt weiter große Baustelle

Auf der X.org Developers Conference (XDC) haben Melissa Wen(öffnet im neuen Fenster) von den Linux-Spezialisten von Igalia sowie Joshua Ashton von Valve(öffnet im neuen Fenster) Vorträge zum aktuellen Stand der Farbverwaltung des für das Steam Deck genutzten AMD-Treibers sowie die Unterstützung von HDR in Steam OS gehalten. Dank Änderungen an dem Linux-Treiber sowie an dem Gamescope genannten Compositor seien die Arbeiten inzwischen sehr weit fortgeschritten, hieß es dabei. Eine übergreifende HDR-Lösung für Linux fehle aber weiterhin.
Bereits Anfang dieses Jahres verkündeten die Beteiligten von Valve, mit der Unterstützung von HDR-Inhalten echter Computerspiele auf dem freien Linux-Betriebssystem einen "Meilenstein" erreicht zu haben. Wie Wen und Ashton in ihren Vorträgen darlegten, bilden die Grundlage dafür die sehr weit fortgeschrittenen Fähigkeiten von AMDs Display-Architektur im Treiber, die Wen noch erweiterte.
HDR ist leichter für das Steam Deck
Möglich sind damit vor allem die für HDR- und SDR-Nutzung auf einem Gerät wichtigen Farbraumtransformationen. Dafür setzt das Team unter anderem auf 3D LUTs (Lookup-Tabellen), die vielfach zur Anwendung kommen, sowie weitere spezielle Matrizen zur Farbtransformationen.
Die Umsetzung und Nutzung dieser Techniken in Treiber und Gamescope sei dabei vergleichsweise einfach, erklärte Ashton. Das dürfte einerseits an der engen Zusammenarbeit von AMD und Valve bei dem Thema liegen sowie andererseits an der klar umgrenzten Hardwareunterstützung aufseiten des Steam Decks.
Dennoch ist die Unterstützung der HDR-Technik unter Linux weiter schwierig und die Beteiligten mussten viele eigene Lösungen finden. So gibt es zwar bereits seit mehreren Jahren Diskussionen für HDR-Unterstützung in den Wayland-Protokollen, standardisiert sind diese bisher aber nicht.
Dem Linux-Kernel fehlt darüber hinaus auch weiterhin ein deutlich verbessertes Userspace-API für die Farbverwaltung. Wann und ob die HDR-Technik also auch von anderen Linux-Desktops in ihrem Compositor umgesetzt werden kann, bleibt derzeit völlig unklar.



