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Statt Whatsapp: Rheinland-Pfalz testet Messenger für Schulen

Was anderswo verboten ist, will Rheinland-Pfalz in Eigenregie durchsetzen: Das Land entwickelt einen eigenen Messenger für Schulen.
/ Andreas Fischer , dpa
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Rheinland-Pfalz testet einen eigenen Messenger für Schulen. (Bild: natureaddict auf Pixabay)
Rheinland-Pfalz testet einen eigenen Messenger für Schulen. Bild: natureaddict auf Pixabay

Chatten in Schulen ist in Rheinland-Pfalz seit kurzem wieder ausdrücklich erlaubt: Das Land hat den eigenen Messenger Schulchat RLP(öffnet im neuen Fenster) entwickelt, der für Absprachen, gemeinsame Projekte und Lernmaterial für den Unterricht in Schulen genutzt werden darf.

"Ein geeigneter Messenger kann den Schulalltag in vielen Situationen leichter und komfortabler machen, deshalb haben sich viele Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte ein solches Tool gewünscht" , sagte Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) am Dienstag in Mainz.

Schulchat RLP stehe für die Nutzung mit einem Internetbrowser zur Verfügung. Laut Webseite gibt es auch Apps für Android und iOS. Durch die Entwicklung einer landeseigenen Lösung unter Federführung des Pädagogischen Landesinstituts sei eine Einbindung in die Benutzerverwaltung des Schulcampus(öffnet im neuen Fenster) möglich.

Messenger für 800.000 Euro

Für die Entwicklung investierte das Land nach Angaben von Hubig knapp 800.000 Euro. Mehr als 230 Schulen im ganzen Land seien mit Beginn des laufenden Schuljahres in die Pilotphase gestartet.

Partner bei der Umsetzung ist Fairkom(öffnet im neuen Fenster) : "Die Umsetzung des Messengers erfolgte mit Matrix als offenes Protokoll für eine dezentralisierte und sichere Echtzeitkommunikation. Als Server kommt Synapse zum Einsatz, Fluffychat dient als Client." Ein ähnliches Set-up aus Matrix und Fluffychat verwendete vor zwei Jahren bereits eine Grundschule in NRW.

Der Schulchat biete alle wichtigen Funktionen, die ein Messenger liefern müsse und die im Schulalltag wichtig seien, betonte die Bildungsministerin. "So ist in der Standardkonfiguration vorgegeben, dass in jedem Chatroom eine Lehrkraft zugeschaltet sein muss." Damit werde sichergestellt, dass die App zielgerichtet eingesetzt werde und nicht für Cybermobbing , Hate Speech oder Ähnliches missbraucht werden könne.

Keine Chats zwischen Schülern

Allerdings kann der Dienst nicht von Schülern genutzt werden, um miteinander zu chatten. Dafür können sich auch sorgeberechtigte Eltern anmelden und in die Kommunikation einbinden lassen. Weitere bereits integrierte Funktionen sind Lesebestätigungen und Umfragen.

Der vom Land selbst entwickelte Schulchat sei datenschutzkonform und werde nur unter dem Dach des Schulcampus angeboten. Ein weiteres digitales Werkzeug auf der Lernplattform Schulcampus ist eine Mediathek mit Lernvideos, Texten, Arbeitsblättern und Browser-basierten Lernapps. Der Schulcampus ermöglicht zudem das gemeinsame Arbeiten an Dokumenten sowie das Teilen von Inhalten.

Update vom 17.4.24, 10:20 Uhr

Wir haben den Artikel um Informationen zur verwendeten Technik ergänzt.


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