Statt iPadOS: Bastler führt Windows 11 auf dem iPad Air aus

Das iPad ist mit einem Apple-Silicon-Chip ausgestattet und könnte theoretisch auch mit MacOS laufen. Allerdings sperrt Apple diese Möglichkeit, um die Tablets vom Mac-Ökosystem abzugrenzen. Mit Tricks und virtuellen Maschinen lässt sich aber offenbar ein anderes OS darauf ausführen: Windows 11. Das hat der Entwickler Ntdev in einem Youtube-Video(öffnet im neuen Fenster) gezeigt. Ntdev konnte die eigens entwickelte Windows-11-Version Tiny11 auf einem iPad Air mit M2-Chip ausführen.
Dafür wird ein nach EU-Richtlinien geöffnetes iPad benötigt, das die Installation von Apps außerhalb des App Store zulässt. Damit konnte Ntdev Programme wie UTM verwenden, um Tiny11 in der ARM64-Version als Image auf dem Tablet zu installieren und anschließend mittels Virtualisierung zu starten. Vorher wurde das passende Programm über den Altstore Classic App-Store heruntergeladen.
Virtualisierung ist langsamer
iPadOS sperrt zudem traditionelle Virtualisierung, wie sie sonst durchgeführt wird. Deshalb musste Ntdev einen weiteren Trick anwenden. Mithilfe der Just-in-Time-Kompilierung kann Windows 11 in Echtzeit kompiliert und ausgeführt werden. Allerdings benötigt das mehr Ressourcen. In der im Video gezeigten Demo sind Eingaben und Programme in Windows 11 deshalb sehr langsam.
Hilfreich ist, dass Tiny11 auf die meisten optionalen Windows-Komponenten verzichtet, um ein möglichst kleines Installationsimage zu bilden. Die genutzte Version des Betriebssystems gibt sich deshalb mit den 8 GByte RAM des iPad Air zufrieden, obwohl ein Großteil des Arbeitsspeichers durch UTM, iPadOS und andere Programme belegt wird. Das Experiment ist trotzdem noch weit von nativer Leistung entfernt. Es ist unwahrscheinlich, dass die in naher Zukunft möglich ist.