Statt Heizlüfter: Kauft lieber Server!
Im Winter die Wohnung mit dem Heizlüfter wärmen? Gefährlich, sagen Fachverbände. Mehr Computer sind der bessere Weg.

In Deutschland geht die Angst vor kalten Wohnungen und explodierenden Heizkosten um - was für Rekordumsätze mit Heizlüftern sorgt. Sie könnten dafür sorgen, dass Bild und Welt endlich die Blackouts bekommen, vor denen sie seit Jahren warnen. Dabei sind Heizlüfter so ziemlich die unproduktivste Form der elektrischen Wärmeerzeugung. Sie schaffen nur Wärme, keine Werte.
Elektronen durch zu enge Leiter zu zwängen, ist aber längst nicht die einzige Möglichkeit, elektrische Energie in Wärme umzusetzen: Computer tun genau das! Viel intelligenter wäre es, statt Heizlüftern ein paar zusätzliche Server oder Grafikkarten anzuschaffen. Auch Crypto-Miner sollen aktuell zu guten Kursen verfügbar sein, GPUs werden günstiger, während Heizlüfter zu halsabschneiderischen Preisen gehandelt werden (tatsächlich sind einige Modelle aktuell doppelt so teuer wie vor zwei Monaten). Die Rechentechnik macht sich zudem noch nützlich.
Während die aktuell so beliebten Heizspulen Geld im wahrsten Sinne verheizen, tragen Miner oder GPU aktiv zum Haushaltseinkommen bei. Damit verlieren erwartbare Nachzahlungen bei der Stromrechnung ihren Schrecken. Altruistische Menschen spenden die neu erworbene Rechenleistung der Wissenschaft. Wählen Sie aus Medizin und allen Naturwissenschaften - Hauptsache, CPUs und GPUs haben ordentlich zu tun. Da muss es auch nicht immer die aktuelle Generation sein - kuschlige Wärme schaffen sie alle.
Besser fürs Stromnetz
Die Hauptkritik an Heizlüftern ist, dass sie die Stabilität des Stromnetzes gefährden. Ihre Nutzung ist schlecht planbar und kann zur Überlastung des Stromnetzes führen, wenn vor dem Frühstück alle ihre Heizlüfter einschalten. Server und Miner hingegen laufen rund um die Uhr, das vermeidet die gefährlichen Lastspitzen.
Kommt es doch einmal zur Überlastung des Netzes (danke, liebe Krypto- und Wissenschaftsfeinde!), sind Rechner auch in dieser schwierigen Situation eine Hilfe. Denn im Gegensatz zum dummen Heizlüfter läuft ein Computer nicht von allein wieder an - bitte auf die korrekte BIOS-Einstellung achten! Durch den zeitlich gestaffelten Zubau an Rechenleistung steigt zudem die benötigte Kraftwerksleistung linear - wieder ein Vorteil für die Betreiber, da diese parallel hochgefahren werden kann.
Es geht sogar ohne zusätzliche Kraftwerke
Der VDE schätzt, dass durch Heizlüfter der Bedarf an elektrischer Leistung um 20 Gigawatt steigen könnte. Auch hier sind Computer die Lösung: Holen Sie sich einfach die Cloud ins Haus, ein Start-up verfolgt diese Idee seit Jahren. Wer einmal genau darüber nachdenkt, erkennt die Brillanz - Facebook, Google und Amazon können ihre Server abschalten, der Strombedarf steigt also kaum! Durch wegfallenden Kommunikationsaufwand - Stichwort kurze Lieferwege - ist sogar eine negative Nettobilanz denkbar.
Gehen Sie aber bitte nicht findigen Bastlern auf den Leim, die Ihnen den Raspberry Pi als Server verkaufen wollen. Dessen geringe Leistung genügt nicht einmal, um eine Tasse Kaffee warm zu halten. Intel hat gute Referenzen bei der Wärmeleistung von CPUs (g+), während AMDs GPUs die von Konkurrent Nvidia hier alt aussehen lassen. Sollten Sie aktuelle Hardware erwerben wollen, denken Sie bitte auch daran, entsprechende Ausgabegeräte zu nutzen. Nur ein 4K-Display garantiert die volle Ausnutzung des Heizpotenzials aktueller Grafikhardware - und heizt selbst ordentlich mit (g+).
Ich zumindest bin froh, dass meine alte Radeon HD 6870 noch im Regal liegt. Die kommt im Herbst dann wieder ins Gehäuse, beinahe hätte ich 150 Watt Wärmeleistung entsorgt. Die nächste Anschaffung ist dann ein 19"-Rack - eleganter und platzsparender lässt sich Heizleistung nicht aufbauen.
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Das Patentamt freut sich tatsächlich immer wieder über solche Perpetuum mobiles...
...reicht, um ein Zimmer aufzuheizen, wenn die unter voller Last läuft. Über die...
AMD und Nvidia haben zum Glück ja auch mir gedacht und extra auf die maximale...
Mit aktuellen (non-LHR) Grafikkarten ist man selbt mit deutschen Strompreisen noch knapp...
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