Statt Abholung: Bundesdruckerei will Ausweise direkt an Bürger senden
Neue Pässe könnten laut Bundesinnenministerium in Zukunft direkt nach Hause gesendet werden. Derweil haben Behörden Probleme mit einem Pass-Stau.

Die Bundesdruckerei prüft nach Ministeriumsangaben einen direkten Versand von neuen Ausweisdokumenten an die Bürger. Das Bundesinnenministerium habe die Bundesdruckerei GmbH gebeten, die Möglichkeiten einer postalischen Zustellung direkt zur Meldeanschrift der antragstellenden Person zu prüfen und ein Angebot vorzulegen, sagte eine Sprecherin des Ministeriums der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Dann müssten Bürger künftig nur noch fürs Beantragen von Pässen aufs Amt.
Das Bundesinnenministerium nannte noch keinen Zeitpunkt, wann eine Umstellung erfolgen könnte. Sobald ein solches Angebot vorliege und zu einer möglichen rechtlichen und tatsächlichen Umsetzung ein Zeitplan erstellt sei, würden die Bundesländer und die Öffentlichkeit informiert, erläuterte die Ministeriumssprecherin. Die Länder seien für die örtlichen Pass- und Ausweisbehörden zuständig.
Das von der Bundesdruckerei vorzulegende Angebot soll auf Basis des öffentlichen Leistungs- und Preisrechts kalkuliert werden. Die Ministeriumssprecherin nannte dabei das Stichwort Selbstkostenpreis.
Corona und Wiedervereinigung führen zu Pass-Stau
Wenige Wochen vor dem Beginn der diesjährigen Sommerferien wollen außergewöhnlich viele Bundesbürger einen neuen Reisepass bekommen. Das Bundesinnenministerium berichtet von einem aktuell sehr hohen Bestellaufkommen an Pässen. Das sei vor allem auf die Lockerung der coronabedingten Pandemie-Beschränkungen zurückzuführen, sagte ein Sprecher der dpa.
Ein weiterer Grund sei, dass für Reisen nach Großbritannien seit 2021 kein Personalausweis mehr akzeptiert werde. "Zudem ist aufgrund der Wiedervereinigung 1990 alle zehn Jahre mit einer vermehrten Passbeantragung zu rechnen", fügte der Sprecher hinzu. Diese bereits in den Jahren 2020 und 2021 vermutete Antragswelle habe sich anscheinend coronabedingt in das Jahr 2022 verschoben.
Die höhere Nachfrage führt laut Zahlen des Ministeriums auch zu längeren Wartezeiten: Die durchschnittliche Produktionszeit von Pässen sei von 10,1 Werktagen im Januar 2022 auf 18 Werktage im April 2022 gestiegen. Darin seien neben der Produktion auch der Versand und die Postlaufzeiten berücksichtigt. Vor der Pandemie betrug sie bei regulären Passbestellungen 9,4 bis 10 Werktage. Darüber hinaus benötigten die Abläufe in den Kommunalbehörden Zeit.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Die ID-Wallet-App war für private Institutionen gedacht und von vornherein auch vom BSI...
Normalerweise gibt's aber jeden Tag zusätzliche Termine noch für den gleichen Tag.
Gerade, weil man es selten tut, gibt es viel Optimierungspotenzial. Gehe ich jeden Tag...
aber nur zu normalen üblichen bedingungen oder? und nicht einfach mit riesigen...