State of Decay 2 im Kurztest: Allzu routinierte Zombiejagd
Überleben in einer riesigen, blöderweise nicht sehr schönen Welt: State of Decay 2 schickt Spieler wieder in die Postapokalypse. Neben einem neuen Koop-Modus gibt's dort viele, viele Zombies und jede Menge Routine.

Das erste, 2013 veröffentlichte State of Decay war im Grunde immer das Open-World-Überlebensspiel mit dem riesigen Potenzial. Es gab einigermaßen durchdachte Gameplay-Mechaniken, aber auch viele Fehler und eine Grafik zum Davonlaufen. Um es gleich zu sagen: Das Entwicklerstudio Undead Labs hat es in State of Decay 2 nicht geschafft, auf dieser Basis ein überzeugendes neues Spiel zu programmieren. Trotz langer Entwicklungszeit und einem Wechsel der Laufzeitumgebung - statt der Cryengine kommt nun die Unreal Engine 4 zum Einsatz - wirkt der Titel eher wie ein großes Update statt wie ein echter zweiter Teil.
Die neuen Abenteuer beginnen mit einem Tutorial, in dem wir die wichtigsten Elemente der Bedienung in einem kurzen linearen Abschnitt kennenlernen und dabei auch gleich den ersten Untoten den Schädel ein- und abschlagen können. Dabei passiert leider ein Unglück: Unser Begleiter wird von einem Blutseuchenzombie gebissen und droht, sich ebenfalls in eines der Monster zu verwandeln.
Die ersten paar Stunden verbringen wir mit dem Versuch, das zu verhindern. Wir wählen ein Haus als Basis, legen einen Kräutergarten und einen Regenkollektor an, erkunden von Funktürmen aus die Umgebung und sammeln Ressourcen. Trotz einiger Neuerungen etwa bei den Ausbaumöglichen der Gebäude erinnert das Spielgefühl an das erste State of Decay.
Wir streifen relativ gemächlich durch Vororte und Wälder und versuchen, Zombies auszuweichen. Wenn wir doch angegriffen werden oder von uns aus die Offensive suchen, attackieren wir im Normalfall mit dem Baseballschläger oder der Brechstange. Fernkampfwaffen und vor allem Munition heben wir für Bossgegner auf - im Normalfall und ohne Schalldämpfer überwiegt die Gefahr, dass wir durch Schüsse zu viele Untote anlocken.
Ganz können wir die Auseinandersetzungen mit riesigen Feindesmassen allerdings nicht vermeiden: Sie sind nötig, wenn wir uns mit Sprengstoff an die Zerstörung sogenannter Seuchenherzen wagen, was eine der neuen Hauptaufgaben des Spiels darstellt.
Damit wird das überleben, ist allerdings viel Vorbereitung und die Herstellung von Ausrüstung nötig. Überhaupt sind wir in State of Decay 2 viel mit dem Sammeln von Rohstoffen und dem Crafting beschäftigt. Unter anderem müssen wir Massen an Truhen, Schubladen, Schatzkisten und Kühlschränken durchwühlen, um an Material zu gelangen, das wir dann in unseren Gebäuden zwischenlagern, teils per Auto hin- und hertransportieren und weiterverarbeiten können.
Außerdem müssen wir uns um das Teammanagement kümmern und etwa Verletzungen in der Krankenstation heilen sowie Nahrung besorgen. Wenn eine der Figuren das Zeitliche segnet, kann sie nicht wiederbelebt werden - auch nicht per Savegame, denn State of Decay 2 legt nur einen Speicherstand an.
Eine der wichtigsten Neuerungen ist der Koop-Modus, in dem vier menschliche Spieler gemeinsam mit ihren Avataren durch die Endzeitwelt marschieren. Das macht Spaß, allerdings gibt es eine größere Einschränkung: Nur der Hauptspieler bekommt den Spielfortschritt für seine Charakterwerte gutgeschrieben, die Begleiter dagegen behalten nur die gesammelte Ausrüstung.
Verfügbarkeit
Plattform: Windows-PC, Xbox One (rund 30 Euro, ab 22. Mai 2018 - teurere Spezialversion ab 18. Mai 2018). Sprache: Deutsch, Englisch. USK: ab 18 Jahre.
Fazit
+ große, offene Welt
+ vielfältige Aufgaben
+ durchdachte Steuerung
+ Wechsel Xbox/PC möglich (Play Anywhere)
+ neuer Koopmodus
+ extrem viel Umfang
- veraltete Grafik
- sehr viele Routineaufgaben
- keine interessante Handlung
- Einschränkungen beim Koop-Modus
- nervtötend zeitaufwendiges Suchen
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